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Welt-Hepatitis-Tag 2021
Von A bis E – wie war das nochmals bei Hepatitis?
Hepatitis E: endemisch, auch hierzulande
Während Hepatitis D das gefährlichste Hepatitisvirus ist, ist Hepatitis E das häufigste. Hepatitis E ist ein einzelsträngiges RNA-Virus aus der Familie Hepeviridae. Der Deutschen Leberhilfe zufolge heilt eine Infektion nach drei Monaten meist von selbst aus, die Letalität liegt dem RKI zufolge in Deutschland bei 1 Prozent. Dachte man früher, Hepatitis E sei eine reine Reiseerkrankung – zum Beispiel aus Indien –, weiß man heute, dass da Virus auch hierzulande schon sehr lange heimisch ist. Wie auch Hepatitis A wird das Hepatitis-E-Virus in tropischen Ländern vor allem durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen, in Europa und westlichen Industrienationen zeichnet hauptsächlich rohes Fleisch für Infektionen verantwortlich.
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Eine Infektion mit Hepatitis-E-Viren verläuft meist asymptomatisch. Zeigen sich Symptome, ist das Spektrum breit: von leichten gastrointestinalen Beschwerden ohne Ikterus bis zu fulminanten Verläufen, vor allem bei Immunsuppresssion und Vorschädigung der Leber. Laut RKI können Antikörper mehrere Jahre nach einer Hepatitis-E-Infektion persistieren. Es sei jedoch unklar, ob eine lebenslange Immunität bestehe. Eine Impfung gibt es nur in China, ob diese auch vor den in Europa endemischen Hepatitis-E-Viren schützt, ist unklar. Bei chronischen Hepatitis-E-Verläufen strebt man eine Viruselimination an, um eine weitere Zerstörung des Leberparenchyms zu verhindern. Eine antivirale Behandlung kommt laut RKI mit Ribavirin oder pegyliertem Interferon alpha infrage. Bei sehr fulminanten Verläufen kann auch eine Lebertransplantation erforderlich sein.
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