Welt-Hepatitis-Tag 2021

Von A bis E – wie war das nochmals bei Hepatitis?

Stuttgart - 28.07.2021, 07:00 Uhr

„Hepatitis kann nicht warten!“, weder beim Impfen, beim Testen noch bei der Behandlung. (x / Foto: svetazi / AdobeStock)

„Hepatitis kann nicht warten!“, weder beim Impfen, beim Testen noch bei der Behandlung. (x / Foto: svetazi / AdobeStock)


Hepatitis E: endemisch, auch hierzulande

Während Hepatitis D das gefährlichste Hepatitisvirus ist, ist Hepatitis E das häufigste. Hepatitis E ist ein einzelsträngiges RNA-Virus aus der Familie Hepeviridae. Der Deutschen Leberhilfe zufolge heilt eine Infektion nach drei Monaten meist von selbst aus, die Letalität liegt dem RKI zufolge in Deutschland bei 1 Prozent. Dachte man früher, Hepatitis E sei eine reine Reiseerkrankung – zum Beispiel aus Indien –, weiß man heute, dass da Virus auch hierzulande schon sehr lange heimisch ist. Wie auch Hepatitis A wird das Hepatitis-E-Virus in tropischen Ländern vor allem durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen, in Europa und westlichen Industrienationen zeichnet hauptsächlich rohes Fleisch für Infektionen verantwortlich. 

Eine Infektion mit Hepatitis-E-Viren verläuft meist asymptomatisch. Zeigen sich Symptome, ist das Spektrum breit: von leichten gastrointestinalen Beschwerden ohne Ikterus bis zu fulminanten Verläufen, vor allem bei Immunsuppresssion und Vorschädigung der Leber. Laut RKI können Antikörper mehrere Jahre nach einer Hepatitis-E-Infektion persistieren. Es sei jedoch unklar, ob eine lebens­lange Immunität bestehe. Eine Impfung gibt es nur in China, ob diese auch vor den in Europa endemischen Hepatitis-E-Viren schützt, ist unklar. Bei chronischen Hepatitis-E-Verläufen strebt man eine Virus­elimination an, um eine weitere Zerstörung des Leber­paren­chyms zu verhindern. Eine antivirale Behandlung kommt laut RKI mit Riba­virin oder pegy­liertem Inter­feron alpha infrage. Bei sehr fulminanten Verläufen kann auch eine Lebertransplantation erforderlich sein.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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