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16. September 2021
Was vor ein paar Wochen noch als Gerücht um die Ecke kam, nimmt mittlerweile konkrete Formen an: Die deutsche Apothekerschaft bekommt eine Digitalgesellschaft namens Gedisa –zwar nicht geschenkt, aber sie soll kommen. Ja, wirklich, jetzt geht’s so richtig los mit dem Digitalen. Angesiedelt ist Gedisa beim Deutschen Apothekerverband. Geleitet werden soll sie, so hört man, von ABDA-Abteilungsleiter Sören Friedrich, der seit 2015 für die ABDA tätig ist und als ABDA-Abteilungsleiter IT/Telematik fungiert und auch für das DAV-Portal zuständig ist. Er ist dann sozusagen der „Mister Digital“ der ABDA. Friedrich ist von Hause aus Diplom-Informatiker, er war bei der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, und dann kurzzeitig auch bei der Gematik. Gedisa wird bei ihm sicher in guten Händen sein. Auslöser für die Gedisa-Gründung war der Umstand, dass der DAV als eingetragener Verein mit einem DAV-Apothekenportal offenbar in haftungsrechtliche Schwierigkeiten kommen kann. Zudem finanziert sich der DAV aus dem komplexen ABDA-Haushalt, was ebenfalls als hinderlich für ein eigenes Portal angesehen wird. Also, da bleibt dann nur das Auslagern in eine neue Digitalgesellschaft, aber die kostet Geld, und das muss nun von den Apothekerverbänden aufgebracht werden, worüber sichtlich nicht alle begeistert sind. Mein liebes Tagebuch, tja, Digitalisierung kostet. Aber vielleicht wäre es gut, wenn der DAV mit ein paar weiteren Infos überkommt, was Gedisa leisten soll. Die Rede ist z. B. von einer gemeinsamen Plattform für den Berufsstand, mit der man sich dem Wettbewerb stellen will. Das war übrigens auch in einer Diskussionsrunde auf der digitalen „Expopharm impuls“ zu vernehmen, an der u. a. die zwei großen Plattform-Betreiber (Zukunftspakt und gesund.de) teilnahmen. Mein liebes Tagebuch, da scheint noch viel im Fluss zu sein – und wenn ein DAV-Apothekenportal mit seiner Plattform und einer großen Zahl von teilnehmenden Apotheken um die Ecke kommt, wer weiß, welche Kooperationen es dann geben wird?
Mittlerweile wissen wir es: Das E-Rezept kommt am 1. Januar 2022. So heißt es zumindest. Geplant war auch, dass mit der Einführung des E-Rezepts auch die sogenannten Wiederholungs- oder Mehrfachverordnungen möglich werden sollen. Doch daraus wird definitiv nichts. Laut Gematik klappt es mit dem Start der elektronischen Wiederholungsrezepte voraussichtlich erst Mitte des Jahres 2022. Grund: Die E-Rezept-App muss noch angepasst werden und Änderungen am „Fachdienst“, dem zentralen E-Rezept-Server, werden notwendig. Nun ja, mein liebes Tagebuch, wenn’s nur das ist, was verschoben werden muss, werden wir damit leben können. Die Krankenkassen haben eh kein starkes Interesse an Wiederholungsrezepten und auch die Ärzte freuen sich nicht wirklich darüber. Dennoch, die Wiederholungsrezepte kommen, halt nur später – denn sinnvoll sind sie.
9 Kommentare
noch was
von Karl Friedrich Müller am 20.09.2021 um 10:30 Uhr
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AW: noch was, E Rezept
von Christian Giese am 20.09.2021 um 11:12 Uhr
Vertretungsbefugnis PTA
von K.Stülcken am 19.09.2021 um 11:43 Uhr
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AW: Vertretungsbefugnis PTA
von Michael Reinhold am 19.09.2021 um 17:50 Uhr
AW: Vertretungsbefugnis PTA
von K.Stülcken am 20.09.2021 um 7:57 Uhr
blauäugig. nichtssagend.
von Karl Friedrich Müller am 19.09.2021 um 11:08 Uhr
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AW: blauäugig. nichtssagend
von Daniela Hänel am 19.09.2021 um 14:02 Uhr
AW: blauäugig. nichtssagend
von Tobias Kast am 19.09.2021 um 16:07 Uhr
AW: Jubelperser oder Revolutionäre bei Kammerwahlen
von Ulrich Ströh am 19.09.2021 um 17:02 Uhr
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