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14. Oktober 2021
Nochmal zu den Institutionskarten, den SMC-B-Karten: Man braucht sie, um seine Apotheke an die Telematikinfrastuktur anzumelden. Die Kammern, die die SMC-B-Karten ausgeben, sind der Meinung, man brauche nur eine solche Karte pro Betriebserlaubnis, um seinen Betrieb an die TI anzuschließen. Brancheninsider allerdings gehen davon aus, dass es durchaus in vielen Fällen notwendig sein könnte, Apotheken weitere SMC-B-Karten zur Verfügung zu stellen, vor allem solchen, die sich neben ihrer Offizintätigkeit auch in der Sterilherstellung, der Heimversorgung oder dem Versandhandel betätigen. Auch Apotheker Ralf König, der als Director Pharmacy im Health Innovation Hub (hih) das Bundesgesundheitsministerium noch bis zum Jahresende berät, sagt, dass man das im BMG schon länger auf dem Schirm habe. Während die Gematik ebenfalls davon ausgeht, dass es durchaus möglich sein muss, einer Apotheke mehrere Karten zur Verfügung zu stellen, will dies die Standesvertretung dem Berufsstand nicht zugestehen. Mein liebes Tagebuch, was spricht dagegen, dass eine Apotheke noch weitere solcher Karten hat? König kann sich vorstellen, dass Kammern Bedenken haben, eine Apotheke könnte sich so mehrere Accounts beschaffen, um eine bessere Abdeckung in der Gematik.App zu erreichen. Aber laut König haben mehrere Einträge pro Apotheke keinen Vorteil. Mein liebes Tagebuch, man kann es also nicht wirklich verstehen, warum die Kammern so mauern. Erst recht nicht, wen man weiß, dass große EU-Versender jeweils rund 30 SMC-B-Karten im Einsatz haben sollen, die sie allerdings nicht von den Kammern, sondern von der Gematik direkt erhalten haben. Mein liebes Tagebuch, was ist da los? Was veranlasst die Kammern zur Rigidität und so einer restriktiven Haltung? Für König steht fest: „Man darf nicht die ausbremsen, die aktiv vorangehen“, er setzt sich dafür ein, dass sich Kolleginnen und Kollegen im gesetzlichen Rahmen engagieren dürfen.
Striktes Stillschweigen über die Sondierungsgespräche zur Ampel, gute Stimmung und hippe Selfies – die Ampelmännchen und das Ampelfrauchen geben sich relaxt. Manche fragen sich sogar, was sie geraucht haben, um so entspannt zu wirken. Diese Frage hat Hintergrund – denn SPD, FDP und Grüne können sich durchaus vorstellen, Cannabis kontrolliert freizugeben und den Verkauf über lizenzierte Geschäfte freizugeben. Das könnten nach SPD-Vorstellungen sogar Apotheken sein. Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat den Stein erneut ins Rollen gebracht: Er kann sich vorstellen eine kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu erlauben. Mein liebes Tagebuch, was diese Koalition damit bezwecken will, ist klar: Legalisierung von Cannabis und kontrollierte Abgabe, um den Schwarzmarkt auszutrocknen und mehr Sicherheit für Konsumenten, um unerwünschte Nebenwirkungen durch schlechte oder gestreckte Ware auszuschließen. Aber ist das wirklich der richtige Weg? Suchtexperten und Psychiater warnen davor, denn regelmäßiger Cannabis-Konsum schadet z. B. der Gehirnentwicklung bei Heranwachsenden und kann zu Psychosen führen. Und auch die Polizeigewerkschaften machen deutlich, dass es keinen Sinn mache, neben dem legalen, aber gefährlichen Alkohol „die Tür für eine weitere gefährliche und oft verharmloste Droge zu öffnen“. Außerdem würde eine Legalisierung dieser Droge nicht den Schwarzmarkt beseitigen. Mein liebes Tagebuch, muss es wirklich sein, noch eine Droge zu legalisieren? Unser Gesundheitswesen hat mit den Folgen des Alkoholismus genug zu tun.
3 Kommentare
DAZ 41
von Karl Friedrich Müller am 17.10.2021 um 14:12 Uhr
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Prof. Lauterbach
von Dr. Radman am 17.10.2021 um 12:36 Uhr
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AW: Prof. Lauterbach
von Dr.Diefenbach am 17.10.2021 um 16:09 Uhr
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