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Interview mit dem früheren DocMorris-CSO Max Müller
Haben in der DocMorris-Zentrale die Korken geknallt?
Und was sind Ihre Aufgaben bei Bayer?
Anfang 2020 sind Sie von DocMorris zu Bayer gewechselt. Was ist dort Ihr Job? Haben Sie noch mit Apotheken zu tun?
Bei Bayer habe ich den Bereich Public Affairs für Deutschland und die EU übernommen. Ergänzend zu den klassischen Public-Affairs-Themen kümmere ich mich mit um die Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsstrategie.
Apotheken spielen natürlich auch in meinem neuen Job eine wichtige Rolle, der Blick wandelt sich zwangsläufig. Dabei hilft die Erfahrung aus meinen vorherigen Tätigkeiten, sei es bei Celesio oder auch bei DocMorris. Alleine die vielen Bayer-Schilder neben dem Apothekennamen sind ein Sinnbild dafür. Dabei ist es faszinierend zu sehen, wie sich alleine unsere Marke in ihrem Erscheinungsbild geändert hat, das Vertrauen als Partner der Apotheke aber über diese Zeiten konstant geblieben ist. Das soll so bleiben und dafür arbeiten wir.
In der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, welche Rolle die Apotheke für das Gesundheitswesen spielen kann und muss. Dabei haben exogene Faktoren, wie die Pandemie, auch dazu geführt, dass ein Veränderungsprozess beschleunigt wurde. Digitalisierung ist nicht erst seit dieser Zeit ein Thema, aber nun gänzlich nicht mehr wegzudenken. Gleichzeitig hat etwa in der Zusammenarbeit mit der Erstellung von digitalen Impfnachweisen auch ein Umdenken stattgefunden, was alles möglich sein kann. Hier wird sicherlich noch einiges passieren.
Wir bei Bayer wollen helfen, dass die Rolle der Apotheke sowohl bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln wie auch in der Selbstmedikation gestärkt wird. Bewährtes stärken und Innovation fördern, dies gepaart mit den Werten und der wissenschaftlichen Kompetenz von Bayer. Ich durfte die Erfahrung machen, dass sowohl Patientinnen und Patienten wie auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Apotheke, seien es Apothekerinnen und Apotheker, PTAs oder PKAs uns vertrauen. Hier ein Teil zu sein, ist schon ziemlich cool.
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Wie hoch oben auf der Agenda steht das Thema „Sustainability“ bei Bayer, aber auch in der Branche überhaupt?
Unsere Vision lautet „Health for All, Hunger for None“. Hier setzen wir uns für inklusives Wachstum und den verantwortungsbewussten Einsatz von Ressourcen ein. Dazu gehören viele praktische Programme und Maßnahmen. Klar ist, dass nicht erst seit der Debatte um den Green Deal, das Thema Nachhaltigkeit eine besondere Bedeutung hat. Die Pandemie hat gezeigt, dass Gesundheit und die Gesundheitsversorgung nicht selbstverständlich sind. Der Wert von Forschung, der Bezug zu Wissenschaft und die Verfügbarkeit von Arzneimitteln und anderen Gesundheitsprodukten haben eine neue Bedeutung bekommen.
Um es an einem praktischen Beispiel deutlich zu machen: Nachhaltigkeitskriterien – soziale und ökologische Kriterien wie hohe Standards im Arbeits- und Umweltschutz – sollen aus unserer Sicht sowohl bei der Herstellung von Arzneimitteln als auch in der Arzneimittelversorgung mehr im Vordergrund stehen und zukünftig z. B. auch bei Ausschreibungen von Krankenkassen Berücksichtigung finden.
Nachhaltigkeit heißt für uns, dass wir wirtschaftlichen Erfolg und Nachhaltigkeit gleichermaßen anstreben, was sich zum Beispiel auch daran zeigt, dass sich die langfristige Managementvergütung zu 20 Prozent an den Nachhaltigkeitszielen unseres Unternehmens ausrichtet.
Eine spannende Diskussion – und ich hoffe doch sehr, dass ich diese mit meinen Kolleginnen und Kollegen bei Bayer und Ihren Leserinnen und Lesern wieder verstärkt führen kann.
Vielen Dank für das Gespräch!
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