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Unbeugsam und unabhängig
STIKO-Vize Wicker verteidigt Arbeitsweise der Impfkommission
An der Grenze zur Erschöpfung
Noch sei nicht klar, sagte Wicker, ob der Kampf gegen die Pandemie von einer erfolgreichen Booster-Impfung oder von immer noch 13 bis 15 Millionen bisher ungeimpfter Erwachsener entschieden werde. Als Arbeitsmedizinerin an einer Universitätsklinik erfahre sie aber täglich, was es mit dem Personal mache, „wenn es Tag für Tag die Patienten sterben sieht und auf eine so schlimme Art .“ Die Grenze zur Erschöpfung sei erreicht. „Wir kämpfen in den Kliniken wirklich um jeden einzelnen Patienten, Tag für Tag, seit vielen, vielen Monaten.“ Sie rate deshalb dringend dazu, nicht nur die Impfquote zu erhöhen und das Boostern schnellstmöglich voranzutreiben, sondern auch Kontakte weiterhin so weit wie möglich zu reduzieren, vor allem zwischen ungeimpften Personen.
Größere Geschäftsstelle vonnöten
Sie habe sich mit ihrem Vortrag als „eine exzellente Botschafterin der STIKO“ erwiesen, dankte Professor Manfred Schubert-Zsilavecz, der Präsident des House of Pharma & Healthcare, der Referentin. Er wünsche sich, die STIKO würde häufiger in solchen Formaten kommunizieren. „Am Thema Kommunikation müssen wir mehr arbeiten“, stimmte Wicker zu, selbst wenn dies primär eine Aufgabe der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sei. Zu diesem Zweck sei es unbedingt erforderlich, die Geschäftsstelle der STIKO auszubauen. Dort arbeiten derzeit nur drei Vollzeitkräfte und eine Verwaltungsangestellte. „Ich finde es aber wichtig, dass wir weiterhin ehrenamtlich arbeiten“, sagte Wicker. „Die STIKO sollte keine Unterstelle des Bundesgesundheitsministeriums werden. Jedes ihrer Mitglieder sollte seine Empfehlung allein auf Grundlage des eigenen Wissens und Gewissens abgeben können.“
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