Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

27.02.2022, 07:30 Uhr

Manchmal werden die Probleme unserer Apothekenwelt klein, sehr klein... (Foto: Alex Schelbert)

Manchmal werden die Probleme unserer Apothekenwelt klein, sehr klein... (Foto: Alex Schelbert)


25. Februar 2022

Der Apotheken-Notdienst 2022 – Zeit für einen kritisch-analytischen Blick auf diese Aufgabe unserer Apotheken. Denn so einfach wie bisher (war er das jemals?) stellt sich der Notdienst leider nicht mehr dar. Personalprobleme und Apothekenschließungen zwingen zum Nachdenken über eine Zukunftsperspektive dieses Dienstes, auch unter den Vorzeichen der Digitalisierung und neuer Möglichkeiten. Die Bundesregierung hat bereits die Arzneimittelversorgung in unterversorgten Gebieten im Notdienst zu einem Thema in ihrem Koalitionsvertrag gemacht. Höchste Zeit also, die Diskussion in unseren Kreisen anzustoßen. DAZ-Redakteur Dr. Thomas Müller-Bohn hat sich an die Analyse gemacht, im Mittelpunkt steht dabei die Verteilung der Dienste. Und daher, mein liebes Tagebuch, ist dieser Artikel in der aktuellen DAZ meine Leseempfehlung für diese Woche.

 

Übrigens, Apothekerin Daniela Hänel aus Zwickau hatte vor Kurzem einen Hilferuf an die Politik gesandt: In ihrem Brief, den sie auch ans Sächsisches Staatsministerium sandte, fordert sie Reformen in Sachen Notdienst, andernfalls drohten weitere Schließungen. Die Antwort des  Sächsischen Staatsministeriums liegt mittlerweile vor. Man wolle zusammen mit dem Bund und den Ländern prüfen, inwieweit Korrekturbedarf beim Notdienst besteht. Mein liebes Tagebuch, man wolle prüfen – wir kennen diese netten Formulierungen, wie ernst sind sie letztlich gemeint? Immerhin zeigt der zuständige Abteilungsleiter Stephan Koch des Sächsischen.  Staatsministeriums Verständnis für das hohe Engagement der Apothekerinnen und Apotheker in Sachen Nacht- und Notdienst. Allerdings verweist er deutlich auch auf die Sicherstellungspflicht nach §1 Apothekengesetz: „Wer in Deutschland eine Apotheke gründet, weiß, dass er sich damit auch zur umfassenden Dienstbereitschaft rund um die Uhr und an Sonn- und Feiertagen verpflichtet“ und er schiebt noch nach, dass das Betreiben einer öffentlichen Apotheke ohne Nacht- und Notdienstbereitschaft nicht zu haben sei. Schon klar, mein liebes Tagebuch, aber hier geht es doch um eine Überprüfung und zwar unter den mittlerweile veränderten Bedingungen. Als das Apothekengesetz gemacht wurde, da gab’s noch jede Menge Apotheken… und kein Internet.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


Diesen Artikel teilen:


4 Kommentare

@sabine

von Karl Friedrich Müller am 27.02.2022 um 21:43 Uhr

Ich Jammer halt gerne.
Wenn Sie es nicht verstehen, kann ich auch nichts machen.
Es geht darum, dass wir der Politik nichts bedeuten. Wir sollen funktionieren, Geld gibt es nicht dafür.
Das wird sich auch nicht ändern.
Genauso wie im Rest des Gesundheitswesens.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Personal

von Karl Friedrich Müller am 27.02.2022 um 13:48 Uhr

Dr. Müller- Bohn schreibt schon Eingangs der DAZ 8, dass mehr Geld für etablierte Leistungen die Bundestagsabgeordneten nicht in Aussicht stellten. Mehr Geld könne durch Umschichtungen finanziert werden.
Geile Idee. Fangen wir doch bei denen an. Diäten zurück auf das Niveau von 2004. Mehr als „etablierte Leistungen“ erbringen die doch nicht? Im Gegenteil, es sind ja immer weniger präsent.
Als ich das gelesen habe, dass also der Topf gleich groß bleibt, hab ich mir gedacht, dass man nun endgültig vom Beruf abraten muss. So viel Ignoranz ist unbeschreiblich.
Wir können alles auf das Niveau 2004 einfrieren, für alle. Aber Leistungen gibt es halt auch keine mehr, schon gar nicht zusätzlich. Was wurde alles eingepreist in unser Honorar seitdem?! Hallo?
Im Grund hieße das mal Dienst nach Vorschrift auf Stand 2004!!!!
Dr.Müller-Bohn spricht zwar nur vom Notdienst, der Geldmangel betrifft jedoch alle Bereiche.
(Dieser perverse Unsinn Präquali gehört sofort abgeschafft)
Zum Notdienst noch eines: wenn Kollegen den Umsatz der Notdienstapotheke auch noch „klauen“, tagsüber, zum Beispiel durch Absprachen, dann können die ihn gerne auch ganz, also auch nachts machen. Es ist nicht einzusehen, dass man dann den Deppen spielt und andere abkassieren.
Es gibt NULL Solidarität, kein Mitdenken, nur Egoismus.
Der Beruf ist auf diese Weise so gut wie tot. Nur die Egoisten überleben (noch eine Weile)

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Personal

von Sabine Schmeider am 27.02.2022 um 21:14 Uhr

Was wollen Sie uns mit Ihrem Gejammer eigentlich sagen ?

AW: Personal

von FrankConnySabine am 28.02.2022 um 5:48 Uhr

Hallo Frank, Hallo Conny, ist jetzt ein kleines Sabinchen aus euch rausgeschlüpft? Wie läufts in der Karibik? Oder schauen sie nur auf die Fototapete im Bezirkskrankenhaus?

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.