Live-Talk E-Rezept

Begeisterung wecken für das E-Rezept!

Münchingen - 30.03.2022, 15:45 Uhr

Der Online-Live-Talk der Gehe Akademie fragte bei Expertinnen und Experten nach, wie die Zeit in den Apotheken genutzt werden sollte, um mit dem offiziellen Startschuss fit zu sein für das E-Rezept. (x / Screenshot: Live-Talk Gehe-Akademie | Ditzel / DAZ)

Der Online-Live-Talk der Gehe Akademie fragte bei Expertinnen und Experten nach, wie die Zeit in den Apotheken genutzt werden sollte, um mit dem offiziellen Startschuss fit zu sein für das E-Rezept. (x / Screenshot: Live-Talk Gehe-Akademie | Ditzel / DAZ)


Informiert die Patienten!

Was der Live-Talk deutlich machte: Wichtig ist es, die Patientinnen und Patienten davon zu überzeugen, dass das E-Rezept kein Hexenwerk ist und die Vor-Ort-Apotheke der richtige Ort zum Einlösen dieser Rezepte ist. Aber wie lassen sich die Patienten davon überzeugen?

Hausarzt Carsten Wendt, Zingst, stellt bereits überwiegend E-Rezepte aus, auch wenn es noch Papierausdrucke sind. Er bietet seinen Patientinnen und Patienten diese E-Rezepte aktiv an. Da das E-Rezept derzeit in der Regel als Papier-Token ausgedruckt wird, war es für ihn nicht schwer, seine Patienten ans E-Rezept heranzuführen. Er weist auch in seinem Wartezimmer auf die Vorteile des E-Rezepts hin.

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Susanne Mauersberg, Gesundheitsreferentin beim Verbraucherzentrale Bundesverband, machte deutlich, dass das E-Rezept im Bewusstsein der Verbraucher noch kaum angekommen ist. Nur wenige Patientinnen und Patienten hätten sich bisher mit diesen Fragen befasst und dann zum Teil „Horrorerlebnisse mit der digitalen Welt gehabt“, so Mauersberg: Es funktioniert nur wenig und für Verbraucher gibt es keine Informationen, auch nicht von den Krankenkassen. „Leider hat man in Deutschland keine Sekunde über die Nutzer nachgedacht“, beklagt die Verbrauchervertreterin, „wie man sie besser informieren kann.“ 


 Leider hat man in Deutschland keine Sekunde über die Nutzer nachgedacht.“

Susanne Mauersberg, Gesundheitsreferentin beim Verbraucherzentrale Bundesverband


Eine Ausnahme sieht sie im Bundesland Sachsen: Hier wurden in Apotheken Gesundheits-Terminals aufgestellt (ein Projekt von zwei Krankenkassen und dem sächsischen Gesundheitsministerium), wo sich Patienten über Gesundheitsfragen informieren können. Apotheken und Arztpraxen sollten allerdings auch Verständnis dafür haben, wenn sie von den Versicherten um Rat und Informationen gefragt werden zum Thema App und E-Rezept auf dem Smartphone.

Unterstützung hat auch der Großhandel zugesagt, wie Claudia Pöhl, Mitglied der Geschäftsleitung von Alliance Healthcare und Gehe (AHD), ausführte, denn man wolle die Apotheke vor Ort stärken. Auf den Internetseiten stelle man vielfältige Informationen zum E-Rezept zur Verfügung, auch von Seiten der Gehe-Akademie. Außerdem biete man eine großangelegte Marketing-Kampagne zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheke mit der Botschaft: „Wir können vor Ort und digital“. Die große Chance für die Apotheke sieht Pöhl darin, dass die Vor-Ort-Apotheke ganz nah am Kunden ist, näher als es ein Versandhändler je sein kann. Sie ermunterte die Apotheken dazu, die Kunden im persönlichen Gespräch an die Hand zu nehmen, Beratung anzubieten und so die Bindung zum Kunden zu stärken. Man sollte zeigen, dass man vor Ort einen ganz anderen, einen besseren Service bieten kann als die Versandkanäle.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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