Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

10.04.2022, 07:30 Uhr

Keine Impfpflicht in Deutschland – was sagen unsere Virologen und Pathologen dazu?

Keine Impfpflicht in Deutschland – was sagen unsere Virologen und Pathologen dazu?


5. April 2022

In Großstädten und Metropolregionen versuchen seit geraumer Zeit Start-up-Unternehmen mit ihren Apotheken-Lieferdiensten Fuß zu fassen. Ihr Konzept ist aufgebaut aus einer Bestellplattform und einem dazugehörigen Kurierlieferdienst, der mit ausgewählten Apotheken zusammenarbeitet. Apotheker Dr. Otto-Quintus Russe hat zusammen mit zwei Pharmaziestudentinnen beispielhaft zwei Lieferdienste (First A und Mayd) in Frankfurt/Main getestet: Halten sie, was sie versprechen? Und wie verändert sich das Verhältnis zwischen Patient und Apotheke? Und das hat der Test ergeben: Die Lieferdienste bieten auf ihrer Plattform ein ausgewähltes, aber nicht gerade kleines Sortiment an OTC-Arzneimitteln an, aus denen der Kunde mittels einer App des Lieferdienstes auswählen kann. Die Bestellung wird dann vom Lieferdienst, je nach Standort, an eine teilnehmende Apotheke weitergeleitet – der Kunden kann die Apotheke nicht selbst auswählen, die Zentrale entscheidet, aus welcher Apotheke die Ware kommt. Die Preise der Präparate bei den getesteten Plattformen orientieren sich an der UVP der Hersteller und nicht an den (Angebots-)Preisen der Partnerapotheken vor Ort. Der Kunde wählt also seine OTCs aus, legt sie in den Warenkorb, bezahlt und checkt aus. Eine echte pharmazeutische Beratung gibt es nicht, nur ein Chatbot oder eine Person des Lieferdienstes bieten eher technische Hilfe mit vorgefertigten Hinweisen. Besteht der Kunde auf pharmazeutischer Hilfestellung, wird er an die Partnerapotheke weitergeleitet. Immerhin, die Bestellung war wie versprochen in weniger als 30 Minuten beim Kunden, ausgeliefert durch die Rider des Lieferdienstes. Mein liebes Tagebuch, das Fazit des Tests: Von der Vor-Ort-Apotheke bleibt nur ein angezeigter Name in der App und es bleibt das Gefühl einer Vermischung von Vor-Ort-Apotheke und Versandhandel. Und letztlich ist die Apotheke, aus der die gelieferten Arzneimittel kommen, für den Kunden austauschbar. Mein liebes Tagebuch, will man das als Apotheke? Eher nicht, oder?



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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2 Kommentare

Hilfe ?

von Reinhard Rodiger am 10.04.2022 um 13:35 Uhr

In Sachsen erklingen Alarmglocken ziemlich spät. Es ist 10 Jahre her als Apothekensterben deutlich wurde.Auch damals seien strukturelle Verbesserungen denkbar, so machte F.S. Hoffnung.Vergeblich! Wenn er heute sagt, Apotheken solle geholfen werden, so zeigt das wiederum ein fundamentales Unverständnis.Es geht nicht um Hilfe für die Apotheken, sondern um das Verständnis für die Determinanten sicherer Versorgung.Das bedeutet Anerkennung von Verteilung und das Vermeiden monopolistischer Strukturen.Der Sachverständigenrat Gesundheit weist in seinem Gutachten zur Digitaliserung genau auf diese Gefahr hin.
Wer nicht versteht und vermittelt welche Dynamik hinter Wettläufern um das Monopol steht, kann den Sinn von verteilter Versorgung oder verteilten Betrieben nicht glaubhaft machen.
Angesichts der Fixierung auf Hochfrequenzbetriebe ist das auch nicht verwunderlich. Vor diesem Hintergrund muss der Wunsch um Hilfe für Apotheken unverständlich bleiben.Es geht denen mit hoher Frequenz doch gut.Sterben tun nur die für dieses Denken zu Kleinen. Doch sie stellen die Mehrheit.Deshalb geht es um die Determinanten zur Lebensfähigkeit verteilter Strukturen.Vulgo Flächendeckung.
Das nach wie vor unbearbeitetes Feld. Das Fehlen macht Forderungen für Einzelbetriebe unwirksam und letztlich nicht durchsetzbar.


Erst, wenn dies transparent gemacht wird, und politisch verstanden wird, wird ausreichend Hilfe geleistet um Hilfe zu fordern. Das ist dann nicht Hilfe, sondern Erkenntnis der Notwendigkeit.

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von Anita Peter am 10.04.2022 um 10:34 Uhr

"Man wolle an die Politik appellieren, den Apotheken mit finanziellen Mitteln zu helfen "

Man soll uns nicht mit mit finanziellen Mitteln "helfen", es würde uns schon reichen nicht völlig von der wirtschaftlichen Entwicklung und der Preissteigerungsrate entkoppelt zu werden!

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