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13. Juli 2022
Unsere pharmazeutischen Dienstleistungen – ja laufen die denn schon? Nun ja, ein bisschen. Oder sagen wir so, sie gehen an den Start. Die eine oder andere Apotheke hat wohl schon eine Inhalatorberatung oder sogar eine Medikationsanalyse durchgeführt. Der Wille, diese Leistungen anzubieten, ist jedenfalls gewaltig, allein die Umstände sind noch suboptimal. Sommerzeit, Urlaubszeit, da fehlt schon mal die eine oder andere Kraft. Was auf jeden Fall noch fehlt: Die Aufklärung, Information der Öffentlichkeit und die Werbung, dass es solche pharmazeutischen Dienstleistungen in der Apotheke gibt! Mein liebes Tagebuch, wie schön wäre es, wenn es gut gemachte, gut verständliche und informative Flyer für die Apothekenkundschaft gäbe. Flyer, die erklären, welche Leistungen die Apotheke anbietet, für wen sie sind und was sie bringen – und dass sie für GKV-Versicherte kostenlos sind, wenn sie die Apotheke verordnet. Mein liebes Tagebuch, und von der GKV-Klage gegen diese Leistungen und vom unsäglichen Gepoltere einiger hessischer Kassenfunktionäre lassen wir uns mal nicht kirre machen. Die Dienstleistungen werden Bestand haben, weil sie gut sind, weil sie den Patientinnen und Patienten einen echten Mehrwert bringen.
Das hätten sie wohl gerne, die „lieben“ hessischen Kassenfunktionäre, die gerade wie wild Sturm gegen die pharmazeutischen Dienstleistungen laufen und unsere apothekerlichen Leistungen verunglimpfen: Sie fordern den Bundesgesundheitsminister dazu auf, schnellstmöglich zu handeln und die pharmazeutischen Dienstleistungen zu stoppen. Mit allerlei Geschwurbel konstruieren sie eine „tiefe Besorgnis“, dass von den Beratungsleistungen der Apotheke eine „evidente Patientengefährdung“ ausginge. Die pharmazeutische Expertise beruhe auf „rudimentäre im Studium vermittelte Krankheitslehre, gepaart mit einer Online-Fortbildung“, heißt es im Brandbrief an Lauterbach. Mein liebes Tagebuch, es ist immer wieder erstaunlich, mit welchen Winkelzügen und Pseudoargumenten versucht wird, zu verhindern, dass Apotheken am Honorartopf partizipieren – den hessischen Ärztefunktionären geht es schlicht nur ums Geld. Tja, und falls Lauterbach doch nicht unverzüglich dem Dienstleistungstreiben ein Ende bereite, dann hat die KV Hessen einen Forderungskatalog aufgestellt, der erfüllt werden müsste, z. B. die Erstellung von Qualitätssicherungsrichtlinien zwischen Apotheker- und Kassenarztverbänden sowie dem GKV-Spitzenverband und vieles mehr. Mein liebes Tagebuch, das Sommertheater, das die hessischen Ärztefunktionäre da lostreten, ist und bleibt unsäglich. Es reicht!
2 Kommentare
KV Hessen
von Dr.Diefenbach am 18.07.2022 um 10:21 Uhr
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70/42
von Ulrich Ströh am 17.07.2022 um 8:59 Uhr
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