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4. August 2022
Jetzt will sie’s wissen, unsere ABDA. Trotz Zoff zwischen Ärztefunktionären und Apothekerschaft wegen der neuen pharmazeutischen Dienstleistungen lässt sich unsere Berufsvertretung von stänkernden hessischen Ärztefürsten nicht abbringen, sich für Dienstleistungen, vor allem für die Medikationsanalyse und fürs Medikationsmanagement, einzusetzen. Auf dem kommenden Deutschen Apothekertag will der Geschäftsführende Vorstand der ABDA einen Antrag zur Abstimmung bringen, mit dem bundesweit ein Medikationsmanagement nach dem Modell ARMIN auf den Weg gebracht werden soll. Der Gesetzgeber möge doch bitteschön Patientinnen und Patienten einen Rechtsanspruch auf ein interdisziplinäres, sektorübergreifendes Medikationsmanagement – aufbauend auf den Erfahrungen aus der Arzneimittelinitiative Sachsen Thüringen (ARMIN) – einräumen. Beim Modellprojekt ARMIN kümmerten sich Ärzte und Apotheker gemeinsam um die Medikation ihrer Patienten. Das Projekt soll, so war zu hören, „erhebliche gesundheitliche Vorteile“ für die Patientinnen und Patienten gebracht haben. Und deshalb sollte ARMIN mit Medikationsplan, Medikationsanalyse und Medikationsmanagement in die Regelversorgung überführt werden. Na, mein liebes Tagebuch, was sich hier vor dem Hintergrund der ärztlichen Stänkereien fast wie Feuer ins Öl gießen liest, ist der richtige Weg. Die Leistungen, die Apotheken im ARMIN-Projekt Hand in Hand mit den Ärzten erbracht haben, haben den Patientinnen und Patienten nur genützt und gezeigt, was eine strukturierte optimierte Zusammenarbeit der beiden Heilberufe bringen kann. Das wird man der Politik sehr gut vermitteln können. Und die Ärztinnen und Ärzte, die das Wohl ihrer Patientinnen und Patienten im Blick haben, werden das nur begrüßen. Vor den wenigen polemisierenden Medizinerfürsten, die eher ihre eigenen Pfründe im Blick haben, darf man sich nicht wegducken. Selbstbewusstsein zeigen ist die Parole.
Noch so ein Beispiel, dass das Gepoltere der Ärzteschaft gegen uns Apothekers eher dem Unterirdischen zuzurechnen ist, zeigt die aktuelle Veröffentlichung einer wissenschaftlichen Studie unter Federführung von Apotheker Dr. Olaf Rose, der Covid-19-Impfungen in Apotheken wissenschaftlich begleitete und auswertete. Ums kurz zu machen: Alle geimpften Personen, die im Rahmen der Studie befragt wurden, verteilten Bestnoten an die Apotheken. Und alle Apothekerinnen und Apotheker gaben an, dass sie auch weiterhin impfen werden, weil man es für wichtig und richtig erachte. Benachbarte Ärzte waren für die Entlastung durch Apotheken überwiegend dankbar oder standen ihr neutral gegenüber. Kritik an den Impfkompetenzen deutscher Apotheken scheint nach dieser Studie gänzlich unberechtigt. Mein liebes Tagebuch, das ist die Realität und das sollten endlich auch die Ewiggestrigen in der Ärzteschaft akzeptieren. Die Zeiten haben sich geändert, es geht nur gemeinsam.
7 Kommentare
Gesundheitsökonomen
von ecke2 am 08.08.2022 um 9:23 Uhr
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Mein liebes Tagebuch
von Bernd Haase am 07.08.2022 um 19:39 Uhr
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Als Minister hat er uns in der Hand
von Dr. Radman am 07.08.2022 um 10:58 Uhr
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Mein liebes Tagebuch
von Bernd Haase am 07.08.2022 um 8:56 Uhr
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AW: Mein liebes Tagebuch
von DAZ-Redaktion am 07.08.2022 um 15:07 Uhr
Selbstbewusst oder schweigend?
von Ulrich Ströh am 07.08.2022 um 8:51 Uhr
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von Anita Peter am 07.08.2022 um 7:32 Uhr
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