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5. August 2022
Nur weil Ärztinnen und Ärzte die beiden antiviralen Mittel Paxlovid und Lagevrio, die sich zur Behandlung von Covid-19-Kranken als sehr wirksam erwiesen haben, arg zögerlich verordnen, rüttelt unser Bundesgesundheitsminister am Apothekenprivileg, dem alleinigen Dispensierrecht für Arzneimittel. Lauterbach will mit einer Änderung der SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung den Hausarztpraxen erlauben, sich mit den beiden antiviralen Mitteln zu bevorraten und direkt an Covid-19-Erkrankte abzugeben. Mein liebes Tagebuch, welch ein Unding! Was soll das bringen? Was ist am Verordnen auf Rezept für die lieben Doctores so viel schwerer als Paxlovid dem Patienten direkt auszuhändigen. Wo steckt da der tiefere Sinn, der rechtfertigt, das Dispensierrecht einzuführen und den bewährten Vertriebsweg über die Apotheken zu verlassen? Patienten werden doch über Apotheken schnell, wenn es sein muss auch per Botendienst, versorgt, so dass sie unverzüglich mit der Therapie beginnen können. So stellt auch die ABDA in ihrer Stellungnahme zum Lauterbachschen Gesetzentwurf klar: Das Problem ist nicht die Verfügbarkeit und Abgabe der Arzneimittel, sondern „vielmehr die fehlende Bereitschaft der Ärzt*innen (aus welchen Gründen auch immer), diese Arzneimittel zu verschreiben“. So ist es. Mal ehrlich, mein liebes Tagebuch, eine Arzneimittelabgabe in Arztpraxen mit allem Pipapo (Bevorratung, Lagerung etc.) kann doch nur schlechter werden. Und sie kostet! Lauterbach will den Ärztinnen und Ärzten 15 Euro pro abgegebener Packung Paxlovid oder Lagevrio quasi als Aufwandsentschädigung überweisen. Der Hausärzteverband jubelt bereits ob diesen schrägen Vorstoßes aus dem Ministerium. Das sei ein Fortschritt, tönt er. Von wegen, mein liebes Tagebuch. So findet es die ABDA grundsätzlich bedenklich, den Ärztinnen und Ärzten direkte finanzielle Anreize zu einer Arzneimittelverordnung und -abgabe zu eröffnen. Mein liebes Tagebuch, ein Gesundheitsminister, der auch nur ein bisschen Ahnung hat über das Handling mit Arzneimitteln, würde das Apothekenprivileg nicht aushöhlen. Manche vermuten bereits, er will mit diesem Coup den nörgelnden Ärztefunktionären, die sich über die pharmazeutischen Dienstleistungen mockieren, entgegenkommen. Also, ist da Lauterbach noch zu überzeugen? Ich wünschte, es wäre so. Leider sind derzeit keine Anzeichen zu sehen, dass er von seinem sinnlosen Paxlovid-Dispensierrrecht-Deal abrückt.
7 Kommentare
Gesundheitsökonomen
von ecke2 am 08.08.2022 um 9:23 Uhr
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Mein liebes Tagebuch
von Bernd Haase am 07.08.2022 um 19:39 Uhr
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Als Minister hat er uns in der Hand
von Dr. Radman am 07.08.2022 um 10:58 Uhr
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Mein liebes Tagebuch
von Bernd Haase am 07.08.2022 um 8:56 Uhr
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AW: Mein liebes Tagebuch
von DAZ-Redaktion am 07.08.2022 um 15:07 Uhr
Selbstbewusst oder schweigend?
von Ulrich Ströh am 07.08.2022 um 8:51 Uhr
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von Anita Peter am 07.08.2022 um 7:32 Uhr
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