Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

18.09.2022, 07:30 Uhr

Was kommt: Weniger Geld, mehr Arbeit und heißere Zeiten. Das war der Apothekertag 2022 (Foto: Alex Schelbert)

Was kommt: Weniger Geld, mehr Arbeit und heißere Zeiten. Das war der Apothekertag 2022 (Foto: Alex Schelbert)


Wie war er, der Apothekertag? Wie immer. Und doch anders. Die Politik dankt, lobt und schmeichelt – und hebt Effizienzreserven, sprich: kürzt unser Honorar. Wir malochen, versorgen und kümmern uns, und fordern verzweifelt mehr Honorar. Was bleibt: Vielleicht mehr Geld durch mehr Arbeit (Dienstleistungen? Cannabisverkauf? Impfen?) Aber es fehlen Fachkräfte. Bleiben wir zuversichtlich, muntert uns die Präsidentin auf, das verleiht Flügel. Ja, die brauchen wir, um uns Luft zu zufächeln, wenn das Klima immer heißer wird.

Prolog

Es war die Woche des Deutschen Apothekertags (DAT), der vom 14. bis 16. September in München nach zwei Jahren erstmals wieder vollständig in Präsenz tagte. Man merkte es den Apothekerinnen und Apothekern, die als Delegierte entsandt waren, an: Die Freude darüber, sich persönlich zu treffen, miteinander zu diskutieren und Berufspolitik zu machen, war groß. Als Motto für den DAT hatte man „Klimawandel, Pharmazie und Gesundheit“ gewählt. So durften sich die Delegierten erstmals mit zahlreichen Anträgen zum Klima und zur Nachhaltigkeit auseinandersetzen, komplex und schwierig.

Der Großteil der übrigen Anträge behandelte mindestens ebenso schwierige Themen: drohender Kassenabschlag, fehlende Honoraranpassungen, Lieferengpässe, Retaxationen, Ja oder Nein zu Cannabis, Gesundheitskioske und vieles mehr. Bei der Fülle der Themen waren schnell knapp 100 Anträge zusammengekommen, über die debattiert und entschieden werden musste. Man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren: Zu viele Anträge, zu wenig Zeit. 

Da lag ein dickes Antragsbuch mit 274 Seiten auf jedem Platz – und schon kam die Anregung: Muss das noch ausgedruckt sein oder geht das ressourcenschonender auch digital? Und wenn ja, dann müsste an jeden Platz eine Steckdose verlegt werden. Die ABDA versprach, für den nächsten DAT darüber nachzudenken. Mein liebes Tagebuch, schauen wir uns erstmal an, was der Apothekertag an wichtigen Ergebnissen und Beschlüssen so brachte.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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9 Kommentare

Homöopathie

von Heike Gabriel am 19.09.2022 um 12:39 Uhr

Ich finde das solche Entscheidungen nicht auf den Apotheker Tagen, sondern auf politischer Ebene entschlossen werden sollten. In der Politik gibt es so wie in der Bevölkerung eine Meinungsdiversität zur Homöopathie und bisher hat dies dazu geführt das die Entscheidung weiterhin den Patienten offengelassen wird.
Ich habe auf meiner Seite https://www.naturheilpraxis-homoeopathie-berlin.de/homoeopathie.html auch einmal probiert die Vorteile der Homöopathie darzustellen, finde jedoch nicht, dass jeder sich homöopathisch behandeln lassen muss, sondern bin für eine freie Entscheidung der Patienten.

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Apotags-Erkenntnisse

von Dr.Diefenbach am 18.09.2022 um 13:36 Uhr

..Auch wenn man nicht dabei war, so kann man sich selbstverständlich ein BILD machen,auch mittels der Infos von KollegInnen.Zunächst:WO war in der Presse ein wesentlicher Beitrag zum Apotag direkt?Die Infos von Herrn Hubmann zu Lieferengpässen sind altbekannt und haben allenfalls noch an Dramatik zugenommen.
Und bezogen sich eben NICHT auf diese Veranstaltung.DANN:Man hörte dass eine Reihe von kreativen Vorstellungen von jungen KollegInnen,namentlich aus Kammerbereichen,durchaus erkennen liessen, dass Veränderungen aktiv angegangen werden.Vom NACHWUCHS!!Das ist doch mal positiv.Was war mit der ewigen Verschieberei in Ausschüsse??Hing das an schlampiger Vorbereitung von Anträgen, allgemein formuliert und bei konkreter Nachfrage dann nicht zB. mit Zahlen unterlegbar?Ein wesentlicher Aspekt-FINANZEN-Ohne die doch die ganze Beschäftigung mit klimatischen Usancen in Teilen Makulatur bleiben könnte/wird-hat WIEDER
keinen positiven Abschluss gesehen.Damit meine ich auch eine konkrete Zusage der Politik ZUM Apotag.Man liest dass Ärzte zwei Prozent mehr erhalten ab 2023,Herr Lauterbach hat die -das haben doch inzwischen Viele festgestellt-"Solidarität" im SOLL den ApothekerInnen überlassen.Sicher nicht ohne Beifall..
Ich glaube, dass die Zeit eben nicht nur reif ist für andere Denkweisen in Kammern und Verbänden, sondern auch für eben den immer wieder abgelehnten SYSTEMWECHSEL innerhalb der ABDA!!Und so beschliesst man für sich, Politik FÜR die KollegInnen an anderer Stelle zu machen und sich nicht in gewissen
Kammerstrukturen auf Grund persönlicher mieser Argumentationen von "Oben" die Lust !! an positiven Perspektiven vergraulen zu lassen.Denn der Beruf HAT Zukunft, er darf aber nicht wenigen Tausend Zeitgeistern überlassen sein, die sich ,ergötzend an immer grösseren Umsatzzahlen,letztendlich viel zu wenig um die Basis scheren!!
So wie ich es sehe,hat Frau Overwiening ihre erste Veranstaltung dieser Art in VOLLEM Haus gut über die Bühne gebracht.Ich sage von aussen:DAS mache man ihr erst einmal nach.Vor Allem in Zeiten wie diesen.

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Kommentaranzahl

von Conny am 18.09.2022 um 11:07 Uhr

Herr Stöh,Herr Rodiger,Herr Radmann,Frau Hänel und Frau Peter sind irgendwie 5 Kommentare mit meinem Blödsinn 6

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Mitarbeitermangel und Honorierung

von Ulrich Ströh am 18.09.2022 um 10:25 Uhr

Zu den drängenden Problemen Mitarbeitermangel und angemessene Mitarbeiterhonorierung in inflationären Zeiten hat der Deutsche Apothekertag nichts zur Lösung beitragen können.

Stattdessen über 100 sonstige Anträge.

Irgendwie passt das Format des DAT nicht mehr in die Zeit.

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Presseschau

von Reinhard Rodiger am 18.09.2022 um 10:08 Uhr

Ich vermisse eine Presseschau.Welche Botschaften sind wo gelandet.? Wie soll Stimmung in der Öffentlichkeit gemacht werden, wenn niemand etwas erfährt ?
Eigentlich müsste die öffentliche Debatte losgetreten sein.
Ich habe nichts gehört.Bis auf eine Kurzmeldung zu Engpässen.Nicht bei uns, bei Arzneimitteln.

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Antragsvalidator

von Dr. Radman am 18.09.2022 um 9:39 Uhr

Wie war, der Apothekertag?, fragte Herr Ditzel! . Sein Tagebuch antwortete, wie immer.
Und genau das durfte nicht sein. Denn, die Zeiten ändern sich und der DAT müsste sich auch ändern und anpassen.
Zu viele Anträge und zu wenig Zeit zur Bearbeitung!
Viele Forderungen, die uns später auf die Füße gefallen sind, weil sie so hastig und unüberlegt zugestimmt worden. Die Delegierten hatten für über 270 Anträge nur ca. 15 h Zeit ( netto) zu bearbeiten, bewerten und abzustimmen. Fast alle Anträge gehen durch, weil man mal schnell fertig werden möchte .
Ich habe einen Vorschlag:
Es sollte einen Antragsvalidator geben, welcher er nach Punktesystem arbeitet. D.h. Bevor ein Antrag zu DAT zugelassen wird, sollte er nach Punktesystem mit grünen und roten Punkten bewertet werden. Sagen wir mal insgesamt 10 Punkte. Als Beispiel: Antrag zur Forderung der Aufbringung von Dosierungsangaben auf dem Rezept:

Dadurch erhöht sich die Patientensicherheit, grüner Punkt, auf der anderen Seite wird diese als Vorwand der Kassen zur Retaxation missbraucht, rote Punkt. Usw.
Wenn ein Antrag durch diesen Validator mindestens 7 grünen Punkte erhält, wird er zur Abstimmung auf DAT zugelassen.
Ein Validator sollte Personen aus Kammern, Verbände und praktizierenden Apothekers umfassen, wobei die Apothekers mindestens 50% der Gesamtanzahl ausmachen.

So werden die Anträge schon vorher ausführlich diskutiert und bewertet. Dafür gewinnen die Delegierten viel Zeit zur sachlichen Diskussionen und später viel mehr Spielraum zur Durchsetzung der Forderungen bei der Politik. , weil die Anzahl der Anträge minimiert wird.

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DAT Einschätzung

von Daniela Hänel am 18.09.2022 um 8:51 Uhr

Vielen Dank an Hern Ditzel für diese Einschätzung des DAT und seine Kommentierung.

Ich bin gespannt, was die ABDA in ihren Ausschüssen dann erarbeitet und wie lange sie dafür braucht, um Ergebnisse zu liefern.

Mich persönlich interessiert, wie viele der anwesenden Delegierten des DAT wenigstens einen Bundestagsabgeordneten persönlich kontaktiert und ein Gespräch mit ihm oder ihr zur Thematik Effizienzressourcen und eventuell auch zu Fachkräftemangel und Honorarerhöhung geführt haben? Das war von der ABDA Anfang der Sommerferien als (Haus)- Aufgabe an Kammern und Verbände bestimmt worden. Eine Argumentationshilfe wurde seitens der ABDA dazu ausgegeben, die leider nicht der Basis zur Verfügung gestellt wurde. Nur über Umwege haben wir, die nicht gewählten Kammermitglieder, davon erfahren und diese dann endlich am 07.09.22 erhalten!

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von Anita Peter am 18.09.2022 um 7:58 Uhr

"Da zeigte sich unsere Präsidentin dann doch wieder zuversichtlich, gemeinsam „gute und kreative Weichen“ stellen zu können"

Wie lebt es sich so in der ABDA Blase?

"Das gibt Arbeit für den ABDA-Pressesprecher"

Also fängt er jetzt dann wirklich mal mit der Arbeit an?

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