Ergebnis der DAZ-Umfrage

In fast einem Fünftel der Apotheken gab es bereits ein E-Rezept via eGK

Berlin - 10.07.2023, 17:50 Uhr

Wie kommt das E-Rezept via Versichertenkarte an? (Foto: IMAGO / Zoonar)

Wie kommt das E-Rezept via Versichertenkarte an? (Foto: IMAGO / Zoonar)


Mit viel Trommelwirbel, aber eben auch Bedenken, ist am 1. Juli der neue Einlöseweg für das E-Rezept über die elektronische Gesundheitskarte eingeführt worden. Die DAZ fragte die Apotheken nach ihren ersten Erfahrungen. Das Ergebnis zeigt unter anderem: Mit der Technik gibt es noch Probleme.

Seit dem 1. Juli kann das E-Rezept auch über die elektronische Versichertenkarte abgerufen werden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zeigte sich im Vorfeld zuversichtlich. „Das E-Rezept macht Verordnung und Abgabe von Medikamenten sicherer, schneller und einfacher“, sagte er und versprach: „Mit dem neuen Einlöseweg über die Versichertenkarte wird das E-Rezept aber praxistauglich und Standard.“ Niedergelassene Ärzt:innen und Apotheker:innen bezeichnete er als „Pioniere der Digitalisierung“.

Vielleicht auch, weil insbesondere die Ärzteschaft Bedenken angemeldet hatte: Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hatte gegen den Rollout gestimmt und gemahnt, dass die technischen Voraussetzungen noch nicht gegeben seien. Nicht zuletzt brach dann gleich am ersten Wochenende die gesamte Telematikinfrastruktur zusammen – es ging gar nichts mehr.

Aber wie haben nun Apothekerinnen und Apotheker die ersten Tage seit dem Rollout erlebt? Wie groß war der Andrang? Lief alles glatt oder machte ihnen die Technik am Ende doch einen Strich durch die Rechnung? Das wollten wir von unseren Leser:innen wissen

Vom 5. bis zum 10. Juli konnten man online an der DAZ-Umfrage teilnehmen, 876 Personen taten dies – ihre Antworten scheinen auf den ersten Blick ernüchternd. 81,5 Prozent der Befragten gaben an, dass noch niemand in der Apotheke ein E-Rezept über die eGK abrufen wollte. Das Bild wird noch einmal klarer, wenn man sich anschaut, wie es bei jenen aussieht, wo jemand ein eGK einlösen wollte – bei nur etwas mehr als der Hälfte hat das auch geklappt. 10,5 Prozent der Befragten gaben an, dass der Abruf funktionierte, bei 8 Prozent war das nicht der Fall. Die Technik stellt also wie erwartet noch eine ernstzunehmende Hürde dar.

Nimmt man allerdings bezüglich der Einlösung von E-Rezepten Vergleichszahlen zur Hand, dann ergibt sich ein etwas nuancierteres Bild: Die AOK Nordost hatte Ende Juni Zahlen für Berlin vorgelegt. Demnach sind in der deutschen Hauptstadt bis dahin nur 0,4 Prozent aller Rezepte ihrer Versicherten elektronisch gewesen. Gleichzeitig ist die Zahl der Apotheken, in denen im ersten Quartal dieses Jahres E-Rezepte eingelöst wurden, kontinuierlich gestiegen, im März waren es bereits fast die Hälfte aller Apotheken. Dass nun laut den Ergebnissen der DAZ-Umfrage bereits in den ersten Tagen des Monats Juli fast ein Fünftel der Befragten angibt, dass der Abruf über die eGK zumindest versucht wurde, könnte also tatsächlich ein Zeichen sein, dass der neue Einlöseweg gut ankommt.


Matthias Köhler, DAZ-Redakteur
redaktion@daz.online


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