GKV-Umverteilungspläne

BVDAK fordert Versorgungsgrundbetrag für Apotheken

Berlin - 29.05.2024, 12:15 Uhr

Es genügt nicht, einfach nur Geld im System umzuverteilen, sagt der BVDAK-Vorsitzende Stefan Hartmann. (Foto: BVDAK)

Es genügt nicht, einfach nur Geld im System umzuverteilen, sagt der BVDAK-Vorsitzende Stefan Hartmann. (Foto: BVDAK)


Der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen wirft dem GKV-Spitzenverband vor, sich mit seinen Vorschlägen zur Apothekenhonorarumverteilung zum „Büttel des Gesundheitsministers“ zu machen. Der Vorsitzende Stefan Hartmann fordert hingegen einen Grundbetrag für die Apotheken zur Sicherung der Arzneimittelversorgung.

Die Kassen wollen von angeblich reichen Stadtapotheken zu angeblich armen Landapotheken umverteilen. Ein entsprechender Vorschlag des GKV-Spitzenverbandes wurde vergangene Woche bekannt. Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands, Hans-Peter Hubmann, erklärte, die Kassen wollten ihre in der Stadt wohnenden Versicherten benachteiligen. Der Vorsitzende des Apothekerverbands Westfalen-Lippe, Thomas Rochell, sagte, die Kassen sollen sich nicht als Robin Hood aufspielen.

Jetzt hat sich auch der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) zu Wort gemeldet. Der Vorsitzende Stefan Hartmann wirft dem GKV-Spitzenverband laut einer Pressemitteilung von diesem Mittwoch vor, sich mit seinen Vorschlägen zum „Büttel des Gesundheitsministers“ zu machen, der ähnliche Pläne verfolge.

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Die Kassen seien seit 2004 „zunehmend zu Playern im Gesundheitssystem, die das System zu Tode sparten“ geworden. Auch die Lieferengpässe seien Folge der vorwiegend preisgetriebenen Ausschreibungspraxis der Kassen.

Die Umverteilung von Apothekenhonoraren klinge zwar „verlockend, weil kostenneutral“, so Hartmann. Es genüge aber nicht, allein die im System vorhandenen Mittel umzuverteilen. Es müsse ein auskömmliches Honorar für die Apotheken geben, setzt der BVDAK-Vorsitzende den Vorschlägen der GKV entgegen – möglichst sogar ein „Versorgungs- oder Bereitstellungs-Grundbeitrag“.

Gegenvorschlag: Bürgerversicherung muss kommen

Zudem legt Hartmann den Kassen wie auch schon Hubmann und Rochell nahe, auf ihre eigenen Finanzen zu schauen. „Wozu benötigen wir 95 Krankenkassen, die alle das Gleiche bieten, dennoch im Wettbewerb um Versicherte viel Marketing-Geld ausgeben und einen Verwaltungsaufwand von rund zwölf Milliarden Euro jährlich ausweisen?“. Zudem forderte Hartmann: „Die Bürgerversicherung muss kommen.“


Deutsche Apotheker Zeitung
redaktion@daz.online


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