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Marktdaten der Vor-Ort-Apotheken bis November 2024
Guter Trend beim Rx-Absatz offenbar gebrochen
Für den November verzeichnen die Daten des Apothekenpanels von Insight Health Rückgänge im Absatz der Vor-Ort-Apotheken. Der günstige Trend der steigenden Rx-Absätze ist offenbar gebrochen. Durch das gute erste Halbjahr ist bis Ende November noch ein Zuwachs des kumulierten Rx-Absatzes von 3,3 Prozent gegenüber 2023 verblieben. Der OTC-Absatz in den Vor-Ort-Apotheken war in allen Novemberwochen jeweils um mindestens 4 Prozent geringer als im Vorjahr.
Die jüngsten Daten aus dem Apothekenpanel von Insight Health betreffen die 45. bis 48. Kalenderwoche, also die Zeit vom 4. November bis 1. Dezember. Die vorige Analyse reichte bis zum 3. November.
Kumulierter Rx-Absatz noch 3,3 Prozent im Plus
Obwohl das Jahr noch nicht ganz vorbei ist, lässt sich bereits feststellen, dass die aus Sicht der Apotheken interessanteste Marktentwicklung des Jahres der Anstieg beim Rx-Absatz war. Der Rx-Umsatz steigt schon allein wegen der immer teureren Hochpreiser. Für die Apotheken ist das eher belastend. Denn den winzigen Zuwächsen beim Rohertrag stehen zunehmende Schwierigkeiten bei der Zwischenfinanzierung gegenüber. Steigende Rx-Absätze wirken sich hingegen über den Festzuschlag für Rx-Arzneimittel eindeutig positiv auf die Wirtschaftlichkeit der Apotheken aus. Die deutlichen Anstiege beim Rx-Absatz in der ersten Jahreshälfte waren daher für die Apotheken sehr erfreulich. Am Ende der 30. Woche, also Ende Juli, hatte das kumulierte Plus beim Rx-Absatz 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr betragen. Doch seitdem schwindet dieses Plus. Von Ausreißern abgesehen waren die Rx-Absatzanstiege nicht mehr so groß wie im Frühjahr, in einzelnen Wochen ging der Rx-Absatz sogar gegenüber dem Vorjahr zurück. Damit schien der günstige Trend im frühen Herbst bereits angeschlagen. Im November ist er nun offenbar gebrochen. In der 45. und 46. Woche stagnierte der Rx-Absatz praktisch - die Rückgänge betrugen jeweils etwa 0,2 Prozent gegenüber 2023. In der 47. Woche stieg der Rx-Absatz um 0,9 Prozent, in der 48. Woche fiel er um 3,3 Prozent, jeweils gegenüber dem Vorjahr (siehe Abbildung 1). Die kumulierte Entwicklung für das laufende Jahr ist weiterhin positiv, weil dort noch das gute erste Halbjahr mit eingeht. Bis zum Ende der 48. Woche betrug der Zuwachs des kumulierten Rx-Absatzes noch 3,3 Prozent gegenüber 2023 und 8,6 Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019.
Der Rx-Umsatz entwickelte sich wie in der Vergangenheit deutlich besser als der Rx-Absatz, denn hier wirken sich stets die immer teureren Hochpreiser aus. In der 45. bis 47. Woche stieg der Rx-Umsatz jeweils um 6,9 bis 7,9 Prozent, in der 48. Woche waren es immerhin noch 4,8 Prozent, jeweils gegenüber 2023. Der kumulierte Rx-Umsatz bis zum Ende der 48. Woche war damit 8,8 Prozent höher als im Vorjahr und 34,7 Prozent höher als 2019. Dies zeigt, wie viel stärker sich der Rx-Umsatz im Vergleich zum Rx-Absatz entwickelt. Diese Differenz unterstreicht die Bedeutung des allgegenwärtigen Hochpreiser-Problems.
OTC: Nach Stagnation droht Rückgang
Der OTC-Bereich ist im November durch Rückgänge gegenüber dem Vorjahr geprägt. Der OTC-Absatz sank in der 45. bis 47. Woche jeweils um 4,0 bis 4,7 Prozent und in der 48. Woche sogar um 12,9 Prozent, alles im Vergleich zu 2023 (siehe Abbildung 2). Damit war der kumulierte OTC-Absatz bis zum Ende der 48. Woche magere 0,8 Prozent höher als 2023 und 3,4 Prozent geringer als 2019. Wegen der Inflation verläuft die Kurve der Veränderungen bei den OTC-Umsätzen oberhalb der Kurve der OTC-Absatzveränderungen. Die OTC-Umsätze steigen also stärker als die OTC-Absätze - bzw. die Umsätze sinken nicht so stark wie die Absätze.
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Rx weiter positiv – OTC-Daten mit winzigem Lichtblick
So war es auch im November. In der 45. Woche war der OTC-Umsatz 0,9 Prozent geringer als im Vorjahr, in den beiden folgenden Wochen gab es praktisch keine Veränderung zum Vorjahr und in der 48. Woche fiel der OTC-Umsatz um 8,1 Prozent gegenüber 2023. Der kumulierte OTC-Umsatz bis zum Ende der 48. Woche war damit 5,2 Prozent höher als 2023 und 12,5 Prozent höher als 2019, wobei die Inflation zu bedenken ist. Im OTC-Bereich herrscht damit in den Vor-Ort-Apotheken weiter Stagnation. Doch während in den vorigen Monaten an dieser Stelle vereinzelt über kleine Lichtblicke berichtet wurde, war die Entwicklung im November sogar negativ. Wenn es so weitergeht, droht ein Rückgang im OTC-Geschäft.
Absolute Daten: Oktober stärker als September
Die absoluten Daten, die Insight Health auch aus Ergebnissen der Rechenzentren ermittelt, liegen inzwischen für den Oktober vor. Die Vor-Ort-Apotheken haben demnach im Oktober 148,2 Millionen Einheiten absetzt und brutto 7.583,6 Millionen Euro umgesetzt (Absätze siehe Abbildung 3; Brutto-Umsätze siehe Abbildung 4). Das sind 9,0 Prozent mehr Absatz und 6,5 Prozent mehr Umsatz als im September. Dabei hatte der September 21 und der Oktober je nach Bundesland 21 oder 22 Arbeitstage (von Montag bis Freitag). Die Zahl der Arbeitstage erklärt die Anstiege also allenfalls zu einem kleinen Teil. Damit erscheint der Oktober im Vergleich zum September eher positiv, während die Paneldaten mit dem Vergleich zum Vorjahr ein ambivalentes Bild gezeigt hatten.
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