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Fortbildung
Unsere Haut: schützend und schützenswert
Der Vorsitzende der Scheele-Gesellschaft, Priv.-Doz. Dr. Thomas Jira, führte die 250 Teilnehmer in Rostock-Warnemünde in die Thematik ein und hob die Bedeutung der Haut hervor. Die Haut mit ihrer Oberfläche von ca. 12 m2 und ca. 2 kg Gewicht ist mehr als nur die äußere Hülle, sie ist zugleich auch ein Seismograf für das innere Befinden. Sie ist Schutzschild vor äußeren Einflüssen wie Wind und Wetter. Sie prägt unser Selbstbild. Im positiven Fall kann es gestärkt werden durch "eine zarte Pfirsichhaut", im Negativen wird es geschwächt durch eine "Orangenhaut". Eine Haut mit Neurodermitis oder Psoriasis oder Ekzem kann die Betroffenen und ihre Angehörigen schwer stigmatisieren. Biologicals in der Therapie der Psoriasis stellte Dr. Kaweh Shakery vor. Die Haut ist für das Überleben notwendig: bei einem Hautverlust von über 20% kann man nicht überleben. Die Haut hat mehrere lebenswichtige Funktionen zu erfüllen: Sie dient dem Körper als Schutz vor chemischen, mechanischen und thermischen Einflüssen. Der Säureschutzmantel der Haut wehrt viele Krankheitserreger ab. Dringen sie durch eine verletzte Haut ein oder gelangen Viren in den Organismus, so können schwere Infektionen die Folge sein, wie Prof. Dr. Gerd Gross und Dr. Georg Daeschlein zeigten. Die Haut ist wichtiges Sinnesorgan und dient der Vermittlung von Druck, Temperatur und Schmerz. Die Haut kann durch Weit-Eng-Stellung der Gefäße die Temperatur des Körpers regulieren. Und auch wenn sich manch einer "ein dickes Fell" zugelegt hat, ist es wichtig, die Haut vor Überbeanspruchung und Verletzungen zu schützen. Um sich in seiner Haut wohl zu fühlen und um "alt zu werden ohne alt auszusehen", sollte schon von Geburt an mit der Haut pfleglich umgegangen werden, denn "die Haut vergisst nie". Jedes Zeitalter macht sich ihre Erkrankungen – und wir zerstören unsere Ozonschicht, so Jira. Ozon gilt als eine wichtige Noxe, deren Einfluss auf die Haut über die Zeit kumuliert. Das besondere: man kann sich davor schützen! Wie ein guter Lichtschutz mit modernen innovativen Formulierungen gelingen kann, zeigte Prof. Dr. Christel Müller-Goymann. Hat sich doch ein heller Hautkrebs entwickelt, so stehen heute vielfältige Methoden zur Verfügung, diese aktinischen Keratosen zu behandeln, wie Prof. Dr. Ralf Gutzmer erläuterte.
Bei Problemen von Haut und Haaren ist die Apotheke oft die erste Anlaufstelle. Hier muss unterschieden werden, ob eine Erkrankung der Haut vorliegt oder ob sich das emotionale Befinden in einer Hautreaktion zeigt. Denn die Haut ist auch "Spiegel der Seele". Durch sie werden Emotionen und die körperlich-geistige Verfassung eines Menschen ausgedrückt, wie der Psychologe und Dermatologe Prof. Dr. Wolfgang Harth berichtete.
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