Arzneimittel-Versandhandel

ABDA bezichtigt Lauterbach der Falschaussage

Berlin - 07.04.2017, 17:30 Uhr

Kein Verständnis: Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer, schreibt an alle SPD-Bundestagsabgeordneten und stellt klar, dass Karl Lauterbachs Aussagen zum Apothekenmarkt teilweise schlicht falsch sind. (Foto: Schelbert)

Kein Verständnis: Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer, schreibt an alle SPD-Bundestagsabgeordneten und stellt klar, dass Karl Lauterbachs Aussagen zum Apothekenmarkt teilweise schlicht falsch sind. (Foto: Schelbert)


ABDA: Lauterbachs Behauptungen sind ein Schlag ins Gesicht

Und weiter: „Die zitierte Behauptung ist ein Schlag ins Gesicht der in Krankenhausapotheken und öffentlichen Apotheken tätigen Kolleginnen und Kollegen, die auch die oben genannten Indikationsgebiete betreuen.“ Zur Begründung führt Kiefer an, dass es eben nicht die deutschen Versender seien, die die Versorgung sicherstellten. „Diese Kolleginnen und Kollegen haben ein Geschäftsmodell entwickelt und umgesetzt, aber kein Versorgungsmodell“, erklärt der BAK-Präsident. Manchmal werde deren Modell auch als „Rosinenpickerei“ bezeichnet.

Kiefer weiter: „Als augenscheinlichen Beweis mögen Sie die Tatsache des noch geringen Anteils der im Fernabsatz verkauften verschreibungspflichtigen Arzneimittel am Gesamtmarkt anerkennen. Es gab auch vor Einführung des Versandhandels mit Arzneimitteln keine Versorgungslücken.“

Kiefer weist zudem darauf hin, dass die Problematik rund um die Spezialversender bereits in den Fachgesprächen thematisiert worden sei, zu denen Unions-Fraktionsvize Georg Nüßlein (CSU) und Lauterbach eingeladen hatten. Die ABDA habe diese Fragen aus Kiefers Sicht „befriedigend“ beantwortet. Zu diesem Fragenkomplex seien in den Sitzungen keine weiteren Fragen aufgeworfen worden, so Kiefer. Sein Fazit daher: „Daher bin ich über diese erneut erhobene, und auf bislang noch nicht diskutierte Indikationsgebiete erweiterte, falsche Behauptung verwundert.“

In diesen Tagen erhalten die SPD-Bundestagsabgeordneten vermehrt Post von den Apothekern. Schon in den Tagen vor der Entscheidung zum Rx-Versandverbot im Koalitionsausschuss hatte die ABDA alle SPD-Abgeordneten angeschrieben und darauf gedrängt, dass die SPD dem Verbot zustimmen solle. Außerdem hatten die Apotheker eine aufwändig produzierte Broschüre angehängt, in der alle Behauptungen, die gegen ein Rx-Versandverbot ins Feld geführt wurden, konterkariert wurden.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

VORSICHT mit LAUTERBACH und AOK RABATERFINDER

von Orhonb am 08.04.2017 um 10:14 Uhr

Die im Titel meines Beitrags stehende entscheidende Menschen konnten evtl. ein Versand mit Dauermedikamenten vorbestimmen.Was, von wem dafür vieles ausgeschenkt wird, sollte befolgt werden!Vorsicht !
Barbaros Orhon,Löningen

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