Internethandel

Wie Weleda und andere Hersteller Kunden an Versandapotheken weiterleiten

Berlin - 01.06.2017, 12:10 Uhr

Direkt von der Weleda-Homepage auf die DocMorris-Webseite – das gefälllt vielen Apothekern gar nicht. (Screenshot: Weleda / DAZ.online)

Direkt von der Weleda-Homepage auf die DocMorris-Webseite – das gefälllt vielen Apothekern gar nicht. (Screenshot: Weleda / DAZ.online)


Weleda: Bedeutung des zusätzlichen Vertriebsweges ist gering

Auch der Unternehmenssprecher der Weleda-Gruppe bestätigt dieses Geschäftsmodell: „Wir betreiben keinen eigenen Online-Shop, sondern arbeiten seit zwei Jahren mit Commerce Connector zusammen. Der Kunde hat dadurch die Möglichkeit, einen lokalen Händler für die gewünschten Produkte zu finden oder sie über direkt ausgewählte Versandhändler online zu bestellen. Für Weleda bietet dies die Möglichkeit, auch die wachsende Gruppe derjenigen Kunden zu erreichen, die bevorzugt online einkaufen.“ Auf die Frage, warum bei Weleda gerade DocMorris, Medpex und Apotal erscheinen, antwortet der Sprecher kryptisch: „Die Auswahl der genannten Online-Apotheken ergibt sich u.a. aus den technischen Möglichkeiten, sie in Commerce Connector einzubinden, und der Einhaltung der Verkaufsrichtlinien für Onlinehändler.“

Weleda will die Apotheker aber beruhigen. Schließlich werden eher geringe Umsätze über diesen Kanal eingefahren. Wörtlich erklärte der Sprecher: „Damit wollen wir eine Kundengruppe erreichen, die bevorzugt über diesen Kanal einkauft. Die Bedeutung ist anteilsmäßig aber eher gering. Deshalb ist für uns klar, dass unsere ortsständigen Partner-Apotheken bei uns im Vordergrund stehen. Wir bieten ihnen viele Vorteile und unterstützen sie mit Abverkaufsmaßnahmen.“

Die Art der Verlinkung zwischen einem Pharmahersteller und einzelnen Versandapotheken ist nicht neu. Schon im vergangenen Jahr sorgte das Unternehmen Dr. Wolff bei den Apothekern für Aufsehen, weil es seine Kunden direkt in die Online-Shops bestimmter Versender weiterleitete. Ein Apotheker beschwerte sich daraufhin bei der Wettbewerbszentrale, die ebenfalls kein Verständnis für dieses Geschäftsmodell zeigte und Dr. Wolff abmahnte. Der Fall landete vor Gericht und wurde dort zugunsten des Pharmaherstellers entschieden. Wahrscheinlich erklärte der Weleda-Sprecher auch deswegen gegenüber DAZ.online: „Wir haben die Verlinkung juristisch geprüft, und sie ist zulässig.“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Weleda und die Versandapotheken

von Heike Hölzl am 02.06.2017 um 18:00 Uhr

es gibt genügend Alternativen zu Weleda Produkten :-)

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