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Europa, deine Apotheken (Irland)
Apotheken in der Finanzkrise und ein Nicht-Abgabe-Honorar
Die Gehe entdeckt den irischen Apothekenmarkt
Zur Zeit des Bedarfsplanungs-Verfahrens stieg auch der erste große, ausländische Investor in den irischen Apothekenmarkt ein. Wie in vielen anderen Ländern, war es auch hier die Gehe, die die ersten Pionierschritte in einem für das deutsche Großhandelsunternehmen fremden Apothekenmarkt wagte. Die Gehe übernahm zuerst eine einzige Apotheke in Dublin und holte ein Jahr später dann zum großen Schlag aus: Der deutsche Großhändler unter der damaligen Leitung von Fritz Oesterle kaufte Unicare auf, ein irisches Pharmahandelsunternehmen mit Großhandlung und einer 52-Standort-starken Apothekenkette. Die Wettbewerbsbehörde untersuchte die Übernahme zunächst, hatte dann aber keine Bedenken.
Die Gehe übernahm in den darauf folgenden Jahren weitere Apotheken und eröffnete auch einige neue Standorte. 2009 begann der Stuttgarter Pharmahändler dann damit, die Kette umzuflaggen: Die Apotheken wurden auf einen Schlag zu DocMorris-Apotheken. 2012 trennte sich Celesio von DocMorris und so verloren auch die ausländischen DocMorris-Standorte ihren Namen, darunter auch Irland. Celesio glich seine irische Kette später an die aus England bekannte „Lloydspharmacy“ an. Heute gibt es etwa 100 „Lloyds-Apotheken“ in Irland. Eigenen Angaben zufolge beschäftigt Celesio in Irland etwa 1000 Menschen. Der Celesio-Großhändler in Irland heißt United DrugSales und ist eigenen Angaben zufolge Marktführer.
Obwohl es in Irland mehrere Kettenbetreiber und keine Niederlassungsbeschränkungen mehr gibt, ist der Apothekenmarkt bunt durchmischt. Die Celesio-Kette Lloyds ist mit ihren knapp 100 Apotheken der größte Anbieter im Markt. Zweitgrößter Anbieter ist die Apothekenkette Boots des Multikonzerns Walgreens Boots Alliance mit etwa 80 Standorten. Es folgen mehrere kleinere irische Ketten. Genauere Zahlen gibt der Apothekerverband nicht bekannt, der Kettenanteil soll dem Vernehmen nach aber zwischen 20 und 30 Prozent liegen. Der Rest des Marktes liegt in den Händen unabhängiger Apotheker. So wie in Deutschland gibt es aber auch in Irland große Kooperationen und Franchise-Modelle, Beispiele dafür sind die Apotheker-Genossenschaft Uniphar (Allcare), Careplus-Apotheken oder Haven.
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