Bottroper Zyto-Skandal

Whistleblower-Preis für PTA und Apotheken-Mitarbeiter

Stuttgart - 30.10.2017, 12:00 Uhr

Die Whistleblower Maria-Elisabeth Klein und Martin Porwoll vor der Zyto-Apotheke in Bottrop. (Foto: Correctiv.Ruhr)

Die Whistleblower Maria-Elisabeth Klein und Martin Porwoll vor der Zyto-Apotheke in Bottrop. (Foto: Correctiv.Ruhr)


Whistleblower haben „skandalöse defizitäre Kontrollpraxis“ aufgedeckt

Ihr Whistleblowing sei zugleich ein wichtiger Beitrag zur Aufdeckung von strukturellen Missständen in einem besonders kostenintensiven Bereich des Gesundheitswesens, heißt es in der Begründung: Ein Jahresumsatz von rund 4 Milliarden Euro teile sich auf ungefähr 50 Hersteller- und Vertriebsunternehmen, rund 1200 Onkologen und ungefähr 250 Zytostatika-Apotheken auf. Aufgrund der Ermittlungen hat das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium schärfere Kontrollen bei Zyto-Apotheken angekündigt

Auch hierauf nimmt die Jury Bezug. Durch das Whistleblowing wurde „eine skandalöse defizitäre Kontrollpraxis der staatlichen Aufsichtsbehörden“ durch die Amtsapotheker, bei der Bezirksregierung und im zuständigen Landesministerium offenbar, heißt es in der Begründung. „Hier ist ein großes Umsteuern erforderlich“, erklärt die Jury.

Der Preis soll am 1. Dezember in Kassel verliehen werden – zum zehnten Mal gemeinsam von der „Vereinigung Deutscher Wissenschaftler“ sowie der Deutschen Sektion der „International Association of Lawyers against Nuclear Arms“. Neben Klein und Porwoll wird auch der frühere Chefredakteur der türkischen Zeitung „Cumhüriyet“, Can Dündar, ausgezeichnet: Dieser musste nach Enthüllungen über illegale Waffenlieferungen durch den türkischen Geheimdienst nach Berlin ins Exil gehen.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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5 Kommentare

Whistleblower

von Dr. Gert Schorn am 31.10.2017 um 10:50 Uhr

Wer solche kriminelle Taten in Apotheken aufdecken und sich schützen möchte, sollte überlegen, ob er statt zur Polizei zu gehen vertraulich die Überwachungsbehörde darauf aufmerksam macht und Hinweise zur Aufdeckung des Vergehens gibt , die dann "rein zufällig" die Apotheke inspiziert und dabei auf den Missstand stößt.

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Whistle blower

von Alexander Zeitler am 30.10.2017 um 19:45 Uhr

Respekt vor diesen beiden Mitarbeitern. Das ist keine Untreue bzw. Verrat von Geschäftsgeheimnissen.
Wenn man so einem skrupellosen Kerl (Kollege verbietet sich), der aus Gier Zytostatika verdünnt, bzw. OHNE Wirkstoff ausliefert nur so beikommt, ist das hoch zu achten. Ich wünsche ihm, dass viele betroffene Patienten ihm auch noch an den Kragen gehen. Der soll keinen Fuss mehr auf den Boden bekommen. Und iange im Knast schmoren. Man kann nur vor ihm ausspucken. Vielleicht bekommt der ja auch mal einen Krebs, und dann wünscht man dem ..... dass er seine Zytostatika bekommt.
Die gewünschte Netiquette war bei diesem Kommentar kaum einzuhalten.

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Preis

von Frank Ebert am 30.10.2017 um 12:23 Uhr

Die Deutschen lieben den Verrat, aber nicht die Verräter!

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AW: Preis

von Marcus Schneider am 30.10.2017 um 18:05 Uhr

Leider. Genau deswegen habe ich als angestellter Apotheker gerne meinen Beitrag zum Fundraising geleistet.
Es wäre wünschenswert, wenn sich Apotheken im Umkreis von Bottrop finden würden, die diese zwei einstellen.

AW: Preis

von Alexander Zeitler am 30.10.2017 um 19:48 Uhr

Lieber Kollege, das scheint sich mit diesem Preis zu ändern.

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