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Checkpoint-inhibitoren
Vielfältige Darmflora – bessere anti-Tumorwirkung
Prüfen, ob man Darmflora gezielt verändern kann
Beide Forschergruppen untersuchten den Effekt der Darmflora auf die Immuntherapie auch an Mäusen. So verpflanzte das US-Team Darmbakterien von Patienten in bis dahin keimfreie Tiere. Erhielten die Mäuse Mikroorganismen von Patienten, die auf die Therapie angeschlagen hatten, so wuchsen Tumore bei ihnen langsamer. Die französische Gruppe zeigte dies ebenfalls. Verabreichten sie Mäusen, die nicht auf die Krebstherapie reagierten, den Keim Akkermansia muciniphila, so besserte sich die Erfolgsrate. „Wir folgern aus dieser Studie, dass das Darm-Mikrobiom das Ergebnis einer Checkpoint-Inhibitor-Therapie bei Mäusen und Patienten merklich verbessert“, betont die Gruppe.
Die US-Forscher wollen nun in einer weiteren Studie prüfen, ob und wie sich die Darmflora so verändern lässt, dass Immuntherapien optimal anschlagen. „Man kann das Mikrobiom verändern, das ist nicht schwierig“, wird Wargo in einer Mitteilung ihrer Universität zitiert. „Deshalb glauben wir, dass diese Resultate enorme Möglichkeiten eröffnen.“ Dies müsse unverzüglich geklärt, heißt es in „Science“.
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Wird die Mikrofilm-Analyse Standard?
Jochen Sven Utikal, Leiter der Dermato-Onkologie am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg, spricht von plausiblen Ergebnissen. Es sei bekannt, dass die Darmflora das Immunsystem aktiver und effektiver machen könne, dies könne auch gegen Tumore helfen. Derzeit sei die Analyse des Patienten-Mikrobioms außerhalb von Forschungsprojekten nicht üblich. Das könne aber angesichts der neuen Erkenntnisse bald Standard werden - sofern größere Studien die Resultate bestätigen. So könne man etwa prüfen, ob Kapseln mit bestimmten Darmbakterien die Erfolgsrate der Checkpoint-Inhibitor-Therapie steigern. „Dann könnte das sich sehr schnell etablieren“, sagt der Experte.
Körpereigener „Bremsmechanismus“
Auch andere Arbeitsgruppen konnten jüngst Ergebnisse in der Frage publizieren, welche Faktoren den Therapieerfolg beeinflussen. Ein internationales Forscherteam aus Deutschland, Australien und Belgien unter der Leitung von Michael Hölzel vom Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie am Universitätsklinikum Bonn und Thomas Tüting von der Universitätshautklinik in Magdeburg hatte nun einen körpereigenen „Bremsmechanismus“ aufgedeckt, der die Wirksamkeit der Krebsimmuntherapie begrenzt. Diese Ergebnisse ihrer Studie sind im Fachjournal „Immunity“ erschienen.
Bei dem Bremsmechanismus kommt eine weitere Art von Immunzellen ins Spiel, die neutrophilen Granulozyten, die mit Abstand am häufigsten im Blut vorzufinden sind.
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