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Was war der wahre Grund für den FDP-Exit?
Das Gegenteil ist der Fall: Eines der letzten
Sondierungspapiere trägt eine erstaunlich gelbe Handschrift – dafür, dass die
FDP „nur“ knapp 11 Prozent holte. Einige wenige Beispiele sind die
anlassbezogene Vorratsdatenspeicherung, die schrittweise Abschaffung des
Solidaritätszuschlages, der Abbau von Bürokratie, die Unterstützung von
Gründern, etc. Letztlich war klar, dass der Weg nach Jamaika steinig wird: Noch
nie hat es im Bund ein Dreier-Bündnis gegeben. Dass Grüne gemeinsam mit CSU und
FDP einen Vertrag unterschreiben, wäre noch vor einigen Jahren undenkbar
gewesen. Da muss man schon mal ein paar eckige Klammern ertragen, bis es klappt.
Und so bleibt auf der Suche nach den wirklichen Gründen für den FDP-Exit nur noch die reine Strategie: Vielleicht hatte Christian Lindner Angst, dass seine Liberalen erneut als Junior-Partner in einer Koalition von der Union „zerquetscht“ werden und in den Umfragen und Wahlen wieder absacken. Ins Bild passt, dass die Online-Crew der Liberalen ein Twitter-Bild mit der Aufschrift „Lieber nicht regieren als falsch“ schon am vergangenen Donnerstag (so steht es im Dateinamen) entwerfen ließ. Die Liberalen bestreiten das alles und erklären, das Sondierungspapier trage eine „grüne Handschrift“, man hätte dies den liberalen Wählern nicht verkaufen können. Und das Twitter-Bild sei rein vorsorglich, also für den Fall der Fälle, entworfen worden. Das kann stimmen, muss es aber nicht.
In jedem Fall ist der Weg hin zur reinen Umfrage-getriebenen Image-Partei kein nachhaltiger. Die Liberalen haben gemerkt, dass ihr der Ruf als Klientel-Partei negativ anhängt. Doch statt den Menschen zu erklären, warum es richtig ist, für die freien Berufe und somit auch für den Erhalt der inhabergeführten Apotheke vor Ort und somit auch für einen Teil ihrer Stammwähler zu kämpfen, verabschiedet sie ein Wahlprogramm, in dem Apothekenketten gefordert werden. In den vergangenen Wochen haben die Liberalen der SPD dann immer wieder vorgeworfen, sich der staatspolitischen Verantwortung zu entziehen, weil sie nicht mitregieren will – und stürzen Deutschland nun in eine Regierungskrise. So erhöht man die Glaubwürdigkeit seiner eigenen Partei jedenfalls nicht.
3 Kommentare
A la minute...
von Andreas P. Schenkel am 21.11.2017 um 21:57 Uhr
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Lindner als one man show again
von Ratatosk am 21.11.2017 um 18:45 Uhr
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Mich schaudert es beim Einheitsbrei, der da serviert werden sollte
von Andreas Grünebaum am 21.11.2017 um 17:18 Uhr
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