Sachsen

Ministerpräsident Kretschmer eröffnet digitale Rezeptsammelstelle

Berlin - 04.09.2018, 16:45 Uhr

Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat im sächsischen Hochkirch eine digitale Rezeptsammelstelle eröffnet. (Foto: VSA)

Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat im sächsischen Hochkirch eine digitale Rezeptsammelstelle eröffnet. (Foto: VSA)


Kretschmer: Eine kleine Revolution

Neben Kretschmer waren bei der Eröffnung der Sammelstelle Thomas Dittrich, Chef des Sächsischen Apothekerverbandes, Göran Donner, Vizepräsident der Sächsischen Landesapothekerkammer, Norbert Wolf, Bürgermeister der Gemeinde Hochkirch, Tilman Römpp, Vorstand der Volksbank Dresden-Bautzen, Roman Schaal, Geschäftsführer der VSA-Tochter Noventi sowie die beiden Betreiber der Alten Apotheke in Löbau, Wieland Schäfer und Birgit Schleicher, zugegen.

Ministerpräsident Kretschmer erklärte nach der Eröffnung gegenüber DAZ.online*: „Die erste digitale Rezeptsammelstelle in Sachsen ist eine kleine Revolution, die vieles einfacher macht. Sie ist ein weiterer Baustein, damit wir die Gesundheitsversorgung flächendeckend und wohnortnah auf Land sichern und den Bedürfnissen der Menschen anpassen. Der Automat ist einfach zu bedienen, es geht schnell und die Medikamente werden bequem nach Hause geliefert. Ich wünsche mir, dass das neue Angebot gut angenommen wird, damit es sich rasch in Sachsen verbreitet.“

Die beiden Apotheker aus Löbau teilten via VSA-Mitteilung mit: „Die Eröffnung der ersten digitalen Rezeptsammelstelle in Sachsen gibt uns die Möglichkeit, die Einwohner in der 10 km entfernten Gemeinde Hochkirch, in der es keine Apotheke vor Ort gibt, schneller und effizienter mit Arzneimitteln zu versorgen. Mit dieser neuen, digitalen Variante der Rezeptsammelstelle wird die Infrastruktur in der kleinen Gemeinde perfekt ergänzt.“ Zu den Vorteilen der digitalen Rezeptsammelstelle sagte Noventi-Chef Schaal: „Die sichere und komfortable Vorbestellung von Medikamenten bei der Apotheke des Vertrauens, direkte Wege und die Zeitersparnis kommen (…) den Patienten zugute.“

Insgesamt gibt es in Deutschland nun vier digitale Rezeptsammelstellen. Auf der Expopharm 2017 hatte unter anderem DAV-Chef Fritz Becker das Gerät auf dem Stand der VSA vorgestellt. Im Januar 2018 wurde dann das VSA-Gerät im baden-württembergischen Ort Neidlingen in Betrieb genommen. Zeitgleich eröffnete auch im Saarland eine digitale Rezeptsammelstelle, die vom Apothekenrechenzentrum Darmstadt gebaut wurde und dort von Kammerpräsident Manfred Saar betrieben wird. Anfang Juni eröffnete dann eine zweite E-Rezeptsammelstelle der VSA in Baden-Württemberg. DAZ.online hatte Ende Mai außerdem darüber berichtet, dass Kammer und Verband des Landes Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem ARZ Darmstadt eine weitere digitale Sammelstelle planen.

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*Hinweis der Redaktion: Wir haben den Text am 5. September 2018 (9.30 Uhr) mit dem Statement von Ministerpräsident Kretschmer ergänzt.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Digitalisierte Rezept-Sammelstellen

von Heiko Barz am 05.09.2018 um 11:07 Uhr

Das Einscannen der Rezepte ist natürlich ein digitaler Vorgang aber dennoch nichts anderes als eine Rezeptsammelstelle. Dass die Betreiber der angesprochenen Apotheke diese neue Form begrüßen, ist wegen des Zeitgewinns nachzuvollziehen. Wer aber verteilt das Recht, diese und dann folgenden Rezeptsammelstellen unter den umliegenden Apotheken gerecht aufzuteilen?
Nur muß klargestellt werden, dass das angestrebte E-Rezept mit dieser elektronischen Rezeptsammelstelle aber auch gar nichts zu tun hat. Die ABDA strebt nach meiner Meinung ein ganz anderes Ziel an, um eine gesicherte, zielgerichtete und patientenorientierte Apothekenauswahl zu garantieren.
Bei der Rezeptsammelstelle hat der Patient nun mal keine individuelle Wahl „seiner“ Apotheke. Diese Tatsache hat auch in der Geschichte der R-Sammelstellen schon immer zu größten Unzufriedenheiten bei den Kollegen geführt, sodass in vielen Anträgen dazu die Kammern eine Bestellung verneinten. Es müssen - und eigentlich geht die ganze Digitalisierugswelle mit dem E-Rezept nur um dieses Thema -ganz andere Geschütze aufgefahren werden, um dem unseriösen Auslandsversandhandel mit RXAM Einhalt zu gebieten. Wenn die sogenannten „gleichlangen Spieße“, die Spahn anscheinend fordert, Wirklichkeit würden, dann und erst dann könnten die Deutschen VOR-ORT APOTHEKEN substantiell mithalten.

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