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Bundestag
AfD fragt nach Valsartan-Entschädigungen für Patienten und Apotheker
Premiere im Bundestag: Zum ersten Mal in dieser Legislaturperiode beschäftigt sich die AfD-Bundestagsfraktion mit einem ernsthaften arzneimittelpolitischen Thema. Die Fraktion will von der Bundesregierung wissen, wie es zur Verunreinigung von Valsartan-Tabletten kommen konnte. Unter anderem geht es auch darum, ob Apotheker nicht für ihren Mehraufwand entschädigt werden sollten, der ihnen in der Valsartan-Krise entstanden ist.
Aus gesundheitspolitischer Sicht ist die AfD-Bundestagsfraktion bislang so gut wie gar nicht aufgefallen. Nach einem Wahlprogramm, das wenig gesundheitspolitische Substanz hatte, folgten einige Reden von AfD-Abgeordneten im Plenum, bei denen es meistens um eventuelle Zusammenhänge zwischen der Immigration und den GKV-Ausgaben ging. Im DAZ.online-Interview kündigte der AfD-Gesundheitspolitiker und Arzt Robby Schlund zwar ein gesundheitspolitisches Grundlagenpapier an – dieses ist aber bislang nicht erschienen.
Und so kommt es, dass der bislang einzige Schnittpunkt der AfD-Fraktion mit der Arzneimittelpolitik und mit dem Thema Apotheken eine Rede der Abgeordneten Brigitte Malsack-Winkemann ist. Die Politikerin behauptete darin, dass dem Gesundheitssystem Milliardenkosten entstünden, weil Flüchtlinge ihre Beipackzettel nicht lesen könnten und bezog sich dabei auf die Bundesapothekerkammer. Ein Faktencheck von DAZ.online zeigte damals: Die Behauptung hatte keinerlei faktische Hintergründe und war konstruiert.
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Doch nun hat sich die Fraktion mit einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung in die politische Diskussion rund um die Valsartan-Verunreinigung eingemischt. In der Einleitung ihrer Anfrage schildern die AfD-Abgeordneten unter Leitung von Prof. Axel Gehrke, gesundheitspolitischer Sprecher der AfD im Bundestag, die Geschehnisse der vergangenen Wochen. Es geht um die Valsartan-Rückrufe, die Kanzerogenität von NDMA und die Kommunikation gegenüber den Patienten.
Recht detailliert geht die AfD-Fraktion auf die wichtigen Fragen in der Valsartan-Krise ein: Hätte der chinesische Hersteller die Behörden hierzulande und seine Käufer in Europa über die Umstellung des Syntheseverfahrens informieren müssen? Sieht die Bundesregierung Sicherheitslücken in der Lieferkette? War die Änderung im Syntheseverfahren überhaupt durch ein neues CEP-Zertifikat abgedeckt? Sehr genau will die AfD auch wissen, auf welcher Basis die EU-Behörde EDQM das CEP-Zertifikat für das neue Syntheseverfahren ausgestellt hat: Wird dabei die Qualität des Wirkstoffes überprüft oder verlässt man sich auf Herstellerangaben?
8 Kommentare
Grundlagen der Parlamentsarbeit für Pharmazeuten und alle die des Lesens mächtig sind
von Bernd Jas am 14.09.2018 um 15:33 Uhr
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Grundlagen der Parlamentsarbeit für Pharmazeuten
von Heinzi Schmolke am 14.09.2018 um 10:20 Uhr
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Valsartan
von Conny am 12.09.2018 um 11:10 Uhr
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AW: Valsartan
von Susann am 23.10.2018 um 3:20 Uhr
AfD erweist sich als lernfähig, ...
von Kritiker am 12.09.2018 um 7:25 Uhr
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AW: AfD erweist sich als lernfähig
von susann am 23.10.2018 um 3:33 Uhr
Es ist soweit
von Bernd Jas am 11.09.2018 um 23:06 Uhr
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Kompetenz mal anders
von ratatosk am 11.09.2018 um 18:16 Uhr
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