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Juli und August 2018
Juli 2018
Die Bayern haben die Ruhe weg. Es genügt ihnen, wenn ihr Verbandsvorsitzender das Stillhalteabkommen mit dem Bundesgesundheitsminister mit den Worten kommentiert: „Wäre die Entwicklung für die Apotheker bedrohlich, würden wir sicher nicht ruhig bleiben.“ Und er appelliert an seine Verbandsmitglieder, mehr Vertrauen in die Verbandsspitze zu haben, denn „es besteht keine alarmistische Stimmung“. Mein liebes Tagebuch, das nennt man bayerische Gemütlichkeit – oben brennt das Dach und nach unten meldet man: Schön, dass es so kuschelig warm ist.
Im Juli geht’s los: Unsere ABDA legt den digitalen Turbogang ein. Oder tut zumindest so. Der ABDA-Präsident überrascht mit einem Übergangsprojekt, mit dem man dem offiziellen E-Rezept zuvorkommen möchte („wir wollen schnell sein damit… wir streben die inhaltliche Führerschaft an“). Und schwupps antichambriert die ABDA sogar schon mit einer Projektskizze beim Bundesgesundheitsministerium, wie man sich ein E-Rezept vorstellen und es einführen könnte.
Eine neue Sprachregelung im Rx-Versandverbotskonflikt: Da es sich immer stärker abzeichnet, dass es mit dem Rx-Versandverbot nichts wird, kann sich die CDU auch mit „wirkungsgleiche Regelungen“ abfinden. Derweil rückt Spahn immer weiter weg vom Rx-Versandverbot. In einem Interview mit der Apotheken-Umschau sagt er, dass ein Versandverbot nicht die oberste Priorität für ihn habe. Er möchte lieber „alles versuchen, um einen fairen Wettbewerb herzustellen“.
August 2018
Es verdichtet sich: Das E-Rezept kommt, sagt unsere ABDA, Ende Juni 2020 soll’s schon da sein. Zuvor müssen nur noch ein paar Kleinigkeiten geregelt werden. Beispielsweise müssen die Ärzte von unserem E-Rezept überzeugt werden. Und die Krankenkassen. Und die Politik muss im Zeitplan mitspielen. Dann muss bis dahin die Infrastruktur stehen, ein paar Server müssen eingerichtet und vielleicht noch ein paar Apps programmiert werden. Und alles muss zur offiziellen Telematikinfrastruktur, der gesetzlich vorgegebenen Datenautobahn für die Digitalisierung im Gesundheitswesen, passen. Und vor allem, alle Marktbeteiligten sollten dann schon akzeptieren, dass ein E-Rezept so aussieht, wie wir uns das vorstellen, nämlich: Die freie Apothekenwahl muss erhalten bleiben. Alles super ambitioniert, mein liebes Tagebuch, ABDA goes digital.
Die baden-württembergischen Ärzte gehen derweil voran und testen die Telemedizin, die tapferen Apothekers im Land machen mit und bieten das passende E-Rezept an.
11 Kommentare
SS
von Conny am 31.12.2018 um 12:27 Uhr
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@ Kirk und @ Herzog
von Thesing-Bleck am 31.12.2018 um 9:20 Uhr
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Gestaltet werden?
von Reinhard Rodiger am 30.12.2018 um 17:47 Uhr
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2019 - Denkstoff
von Reinhard Herzog am 30.12.2018 um 15:27 Uhr
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Das grosse Schweigen
von Dr.Diefenbach am 30.12.2018 um 13:23 Uhr
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Die "verschenkte Zeit" ... kommt nicht zurück.
von Christian Timme am 30.12.2018 um 13:03 Uhr
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RX-Versandverbot
von Dr. Radman am 30.12.2018 um 12:34 Uhr
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Das Rx-Versandhandelsverbot aus Verbrauchersicht: warum eigentlich?
von Beate Kirk am 30.12.2018 um 12:31 Uhr
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AW: Das Rx-Versandhandelsverbot aus
von Peter am 31.12.2018 um 11:20 Uhr
Der Point of no Return ist überschritten
von Karl Friedrich Müller am 30.12.2018 um 10:55 Uhr
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3x hinter die Fichte mit Jens reicht ...
von Gunnar Müller, Detmold am 30.12.2018 um 10:14 Uhr
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