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Ideenwettbewerb des BMG
Blockchain-Technologie: Schwere Zeiten für Rezeptfälscher
Erster Platz für BtM-Projekt
Bei dem Ideenwettbewerb des Bundesgesundheitsministeriums wurden den Angaben zufolge über 140 Skizzen eingereicht. Davon durften 20 Finalisten ihre Projekte zum Thema Blockchain im Gesundheitswesen dem Ministerium vorstellen. Für die ausgezeichneten Projekte wurde ein Preisgeld von insgesamt 30.000 Euro verliehen.
Auf Platz 1 kam dabei ein Anwendungsbeispiel aus dem Betäubungsmittelbereich. Rezepte für solche Produkte seien besonders anfällig für Manipulation, Missbrauch und Diebstahl, so das Ministerium. Die Gewinner hätten ein digitales Verfahren auf Basis der Blockchain entworfen: Das Rezept werde dabei in einer privaten Blockchain durch Arztpraxen, Apotheken und Aufsichtsbehörden gemeinsam digital verwaltet. Damit solle die Betäubungsmittelsicherheit in Deutschland erhöht und der Verwaltungsaufwand reduziert werden.
2.Platz: Patienteneinwilligungen
Den zweiten Platz belegte ein Blockchain-Konzept zu Patienteneinwilligungen. Damit sollen sehr persönliche und sensible Daten, die bei Studienteilnahmen, Organspenden oder bei Aufklärungsgesprächen und Operationen anfallen, besser geschützt werden. Zudem sollen die Patienten individuell über deren Verwendung entscheiden können.
Verbesserungen und Erleichterungen könnte die Blockchain-Technologie auch bei Krankschreibungen erzielen. Bei diesem Projekt, das es auf Platz 3 des Wettbewerbs schaffte, wird vom Arzt eine digitale Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) erstellt, die verschlüsselt an Patient, Arbeitgeber und Krankenkasse übermittelt wird. Dank der Blockchain sollen Fälschungen solcher Bescheinigungen praktisch unmöglich werden. Über eine mobile Applikation könnten die Nutzer Informationen zu den AUs einsehen und verwalten. Der Patient habe stets den Vollzugriff auf seine AUs und könne seiner Krankenkasse und seinem Arbeitgeber eine Lesefreigabe in Echtzeit erteilen.
Herausforderung: Kosten und Skalierbarkeit
Nach der ersten Auswertung der eingereichten Projekte sieht das Gesundheitsministerium in der Blockchain-Technologie Vorteile in ihrer Dezentralität und Transparenz gegenüber herkömmlichen IT-Lösungen. Es gebe aber auch Nachteile wie mögliche hohe Anfangskosten. Der vfa sieht eine weitere Herausforderung in der Skalierbarkeit des Systems. Die Blockchain als verteilte Datenbank liege in so vielen Kopien vor, wie es Nutzer gebe. Alle Transaktionen würden auf allen Kopien gleichzeitig ausgeführt. Je mehr Teilnehmer und Historie, desto größer würden Speicherplatzanforderungen und benötigte Rechenleistung.
Die eingereichten Anwendungen und Skizzen sollen nun helfen bei der weiteren Sondierung und Prüfung, ob weitere Forschungsförderungen auf den Weg gebracht werden sollten. Außerdem werde sich auch die Blockchain-Strategie der Bundesregierung dem Thema Gesundheit widmen wird.
4 Kommentare
ich werd langsam gaga
von Karl Friedrich Müller am 02.04.2019 um 18:16 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 3 Antworten
AW: ich werd langsam gaga
von Gregor Dinakis am 03.04.2019 um 0:05 Uhr
AW: ich werd langsam gaga
von Karl Friedrich Müller am 03.04.2019 um 6:28 Uhr
AW: Vielleicht...
von Stefan Haydn am 03.04.2019 um 14:53 Uhr
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