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DAZ.online-Wahlcheck zur Europawahl (Teil 3)
Was sagen die Parteien zu Lieferengpässen und zum Parallelhandel?
Grüne
- Insbesondere durch den sogenannten Lunapharm-Skandal wurde deutlich, dass es inzwischen ein komplett undurchsichtiges Netzwerk von zahlreichen Händlern und Zwischenhändlern gibt, über das Arzneimittel innerhalb Europas hin- und her verkauft werden. Sollte sich am Parallelhandel in Europa etwas ändern?
Das Securpharm-System sieht vor, dass Arzneimittelimporteure selbstständig ausländische Arzneimittelpackungen aus dem System ausbuchen und unter deutscher Identifikation neu in das System einbuchen. Hier muss zukünftig genau geprüft werden, ob diese Vorgehensweise kein Einfallstor für Fälschungen darstellt. Im Sinne einer sicheren Arzneimittelversorgung ist es aber auch notwendig die Anforderungen an alle mit dem Handel von Arzneimitteln beteiligten Unternehmen zu überprüfen. Allein in Deutschland gibt es etwa 4.000 Unternehmen mit einer Lizenz zum Handel mit Arzneimitteln (Großhandelslizenz). Wir halten es daher für notwendig, die Anforderung an die Unternehmen zum Umgang mit und zur Sicherheit von Arzneimitteln, deutlich zu erhöhen.
- Im Zusammenhang mit Arzneimittel-Lieferengpässen hört man Forderungen, dass die EU versuchen sollte, die Produktion von Arzneimitteln wieder nach Europa „zurückzuholen“. Wie beurteilen Sie diese Forderung? Und wie könnten die Konzerne überzeugt werden, nach Europa zurückzukommen?
Die gesamte Produktion von Arzneimitteln oder deren Wirkstoffe zurück nach Europa zu verlagern ist wenig realistisch. Es sollte jedoch geprüft werden, wie besonders kritische Arzneimittel, wie beispielsweise Antibiotika, wieder verstärkt innerhalb Europas produziert werden können. Hierfür werden verschiedene Modelle diskutiert, wie etwa die staatliche Bezuschussung von Herstellungspreisen oder die Vergütung der von den Herstellern bereitgestellten Produktionskapazitäten. Darüber hinaus sollte aber auch außerhalb Europas darauf hingewirkt werden, sichere und beständige Versorgungswege für Arzneimittel aufrecht zu halten und auszubauen. Bei diesen Anstrengungen sollte auch auf die Einhaltung von sozialen und Umweltschutzaspekten bei der Produktion der Arzneimittel hingewirkt werden.
2 Kommentare
Ein europäisches Phänomen
von Karl Friedrich Müller am 23.05.2019 um 17:50 Uhr
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Die Grünen
von Heiko Barz am 22.05.2019 um 18:43 Uhr
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