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Vor einer Substitution
Sind B12-Spiegel-Messungen sinnvoll?
B12: Der falsche Parameter ist sogar gefährlich
Bei der Bestimmung von Vitamin B12 selbst werden inaktive Metaboliten mitgemessen. Dies führt dazu, dass in einigen Fällen die Spiegel noch im unteren Viertel des (auffällig breiten) Referenzbereichs lagen, während die Patienten bereits deutliche neurologische Ausfallerscheinungen und makrozytäre Anämien zeigten. Der deutlich zuverlässigere, aber auch teurere Parameter ist das Gesamt-Transcobalamin (Holo-TC), das eine genauere Korrelation zwischen Serumspiegel und klinischer Symptomatik ermöglicht.
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Dennoch muss auch hier berücksichtigt werden, dass Vitamin B12 in der Leber gespeichert wird. Hier ist es einer Messung nicht zugänglich. Ein deutliches Sinken der Blutspiegel tritt in solchen Fällen erst ein, wenn die Depots in der Leber bereits weitgehend erschöpft sind. Wenn sich also zum Beispiel ein Veganer, der praktisch kein Vitamin B12 mit der Nahrung aufnimmt, aufgrund von Blutspiegeln, die sein Hausarzt gemessen hat, in Sicherheit wiegt, kann dies durchaus trügerisch sein. Wird hier nicht das Gesamt-Transcobalamin (Holo-TC) gemessen, das eine genauere Korrelation zwischen Serumspiegel und klinischer Symptomatik ermöglicht, sollte man sich hier im Sinne des Verbraucherschutzes die Frage stellen, ob man den Verbraucher tatsächlich schützt oder ob man ihn durch allzu pauschale Aussagen eher gefährdet. Die Frage, ob man bei diesen Kunden Vitamin B12 nicht lieber gleich substituieren sollte, ist naheliegend. Es wird auch in der Regel empfohlen. Gleiches gilt übrigens für Patienten unter Langzeittherapie mit Protonenpumpeninhibitoren.
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