Orale Therapie bei Typ-1-Diabetes

Sotagliflozin – reduziert Blutdruck und Nierenfunktion?

San Francisco / Stuttgart - 12.06.2019, 14:00 Uhr

Sotagliflozin verschlechtert initial die glomeruläre Filtrationsrate der Niere stärker als Placebo - ein normaler Effekt? Oder erholt sich die Nierenfunktion wieder? (b/Foto: Crystal light / stock.adobe.com)

Sotagliflozin verschlechtert initial die glomeruläre Filtrationsrate der Niere stärker als Placebo - ein normaler Effekt? Oder erholt sich die Nierenfunktion wieder? (b/Foto: Crystal light / stock.adobe.com)


Sanofi: initiale Abnahme der eGFR normal bei Gliflozinen

Was sagt Sanofi zu den Nierenfunktionsdaten von Sotagliflozin? 
„Die initiale Abnahme der eGFR ist ein Effekt, den alle SGLT2-Hemmer in den renalen Endpunkten der CVOTs gezeigt haben." Dies habe bereits die bekannte EMPA-REG Studie für Empagliflozin bei Typ-2-Diabetes gezeigt. Die Wissenschaftler erklärten 2017 im Lancet den initialen Dip unter Empagliflozin: „Eine Verringerung des intraglomerulären Drucks ist wahrscheinlich auch für den charakteristischen frühen Einbruch der eGFR bei Behandlungsbeginn mit SGLT2-Inhibitoren verantwortlich".

Bei Empagliflozin sank in allen Subgruppen (unterteilt nach unterschiedlicher Nierenfunktion) die eGFR zunächst, hielt sich dann aber stabil. „Gerade in der Subgruppe mit „normaler“ Nierenfunktion (eGFR circa 80 ml/min/1,73m2) dauert es 52 Wochen, bis sich die beiden Arme (Erklärung der Redaktion: Placebo und Empagliflozin) wieder angeglichen haben. Das entspricht sehr genau der Beobachtung mit Sotagliflozin bei Typ-1-Diabetes", so Sanofi. In der Tat trafen sich bei EMPA-REG für Patienten mit initialer eGFR zwischen 70 und 80 ml/min/1,73m2 erst 66 Wochen nach Therapiebeginn die eGFR-Kurven von Placebo und Empagliflozin wieder. Braucht Sotagliflozin folglich noch Zeit, um die Diskrepanz zu Placebo aufzuholen?

„Die gleiche initiale Senkung, mit anschließender Stabilisierung ist nun auch für Sotagliflozin in Typ-1-Diabetes gezeigt worden". Es gelte jedoch zu beachten, dass die Tandem-Studien nicht designed wurden, um verschiedene Stadien der Niereninsuffizienz miteinander zu vergleichen und die Beobachtungszeit auch nur ein Bruchteil der der EMPA-REG Studie betrug. Dennoch ließen die in der Subanalyse der Tandem-Studien gemachten Beobachtungen auf ähnliche Effekte schließen, die in weiteren Studien bestätigt werden müssten, so Sanofi.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Überlegungen zum Stellenwert: Wie groß ist der Nutzen, welche Risiken gibt es?

SGLT2-Inhibitoren zur Therapie des Typ-2-Diabetes

FDA warnt vor akutem Nierenversagen unter Canagliflozin und Dapagliflozin

Empagliflozin – die große Ausnahme?

Mit Canagliflozin versucht es ein weiterer SGLT2-Inhibitor im deutschen Markt

Gliflozine, die Zweite

SGLT-2-Inhibitoren ermöglichen orale Therapie bei Typ-1-Diabetes

Gliflozine setzen eins drauf

Gliflozine verbessern nicht nur die glykämische Kontrolle

Mehr Glucose ausscheiden

Neuer Natrium-Glucose-Cotransporter-2-Hemmer

Therapeutische Glukosurie mit Empagliflozin

Beratungswissen zu Wirkungen, Nebenwirkungen und Interaktionen

Gliflozine

GLP-1-Agonist senkt Risiko für schwere Ereignisse einer diabetischen Nephropathie

Semaglutid wird zum Organschützer

Erstmals positives Outcome für ein neues Antidiabetikum

Empagliflozin senkt das kardiovaskuläre Risiko

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.