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31. Oktober 2019
Schwitz, dürfen wir Apothekers überhaupt impfen? Jetzt, wo die Modellversuche zur Grippeschutzimpfung, die uns Spahn ins Gesetz schreiben will, praktisch schon zum Greifen nah sind, taucht die Frage auf, ob wir da nicht die Grenze zur ärztlichen Heilkunde überschreiten? Gemach, gemach, mein liebes Tagebuch, diese Frage lässt sich juristisch ganz einfach lösen, wie der Jurist und Apotheker Dennis A. Effertz erläutert. Denn: Impfen ist Prävention und damit keine Heilkunde. Grippeschutzimpfungen sind eindeutig der Prävention zuzuordnen. Also, da die Prävention bekanntlich nicht den Ärzten vorbehalten ist, dürfen auch Nichttärzte impfen, beispielsweise auch nichtärztliche Mitarbeiter der Arztpraxis. Und demnächst auch Apotheker.
Lieferengpässe – die Situation wird nicht besser, im Gegenteil. Aber tut sich da was? Ja klar, es gibt ein Positionspapier der Unionsfraktion. Gut, das ist ein Anfang. Das Problem: Die meisten dieser Ideen brauchen eine lange Zeit, bis sie „wirken“. Wir bräuchten aber kurzfristig wirkende Lösungen. CDU-Arzneimittelexperte Michael Hennrich hat da was: Die geplante Meldepflicht für Hersteller könnte rasch umgesetzt werden. Dann wäre schon mal mehr Transparenz da, bei welchen Präparaten es klemmt. Tritt ein Mangel auf, müssen die Unternehmen es den Behörden melden. Hennrich meint, dass die Meldepflicht eine Maßnahme sei, „die wir in den nächsten Wochen oder Monaten umsetzen können“. Also gut, mein liebes Tagebuch, machen! Auch wenn dadurch natürlich keine einzige Packung zusätzlich zur Verfügung steht.
DocMorris ist der Auffassung, dass die Rabatte und Boni, die das Unternehmen seinen Kunden gibt, die Einnahmen vermindern. Daher müssten die um die Rabatte verminderten Einnahmen die Bemessungsgrundlage für die zu zahlende Umsatzsteuer sein. Bei Lieferungen an Privatversicherte und bei den von Kunden selbst bezahlten OTCs hat das Finanzamt diese Sichtweise akzeptiert. Stopp sagte die Finanzbehörde allerdings, wenn es um die Abrechnung mit einer gesetzlichen Krankenkasse geht – was DocMorris jedoch nicht einsehen will. Das Problem dahinter ist nicht einfach zu lösen: Wie ist das europäische Mehrwertsteuerrecht zu interpretieren? Dabei geht es auch um die Gleichbehandlung von inländischen Apotheken und den aus dem EU-Ausland nach Deutschland liefernden Apotheken. Die Sache liegt mittlerweile beim Europäischen Gerichtshof zur Entscheidung.
9 Kommentare
Beste Ausbildungsgänge: Nur ohne Standes- und Sektoren-Dünkel möglich
von Wolfgang Müller am 03.11.2019 um 15:14 Uhr
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AW: Beste Ausbildungsgänge: Nur ohne
von Christian Giese am 03.11.2019 um 18:07 Uhr
AW: Zuversicht und Zukunft
von Peter Ditzel am 03.11.2019 um 19:23 Uhr
Wie fühlt Ihr Euch so?
von Karl Friedrich Müller am 03.11.2019 um 13:12 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Wie fühlt Ihr Euch so?
von Carsten Goebel am 04.11.2019 um 2:40 Uhr
Pferdeschweif
von Dr Schweikert-Wehner am 03.11.2019 um 10:20 Uhr
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Verträge und Verspechungen
von Bernd Jas am 03.11.2019 um 10:00 Uhr
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Wohin des Weges ?
von Ulrich Ströh am 03.11.2019 um 8:46 Uhr
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von Anita Peter am 03.11.2019 um 8:07 Uhr
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