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28. November 2019
Die Politik will sie, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will sie, die ABDA will sie, aber Jens Dobbert, der Kammerpräsident von Brandenburg, will sie nicht: die Modellvorhaben zu den Grippeschutz-Impfungen in den Apotheken. Gemeinsam mit seinem Ärztekollegen Frank-Ullrich Schulz, Präsident der Apothekerkammer Brandenburg, hat er eine von der Kammerversammlung mehrheitlich verabschiedete Resolution unterschrieben, mit der das Impfprojekt abgelehnt wird. Nein, in Brandenburg soll es keine impfenden Apotheker geben, ist Dobberts Credo, Seit an Seit mit seinem Ärztekollegen, der glaubt, dass Spahn mit diesem Modellprojekt einen Keil zwischen Apotheker und Ärzte treiben wollte. Und Dobbert stellte klar, dass er sich auch beim Apothekerverband seines Landes dafür einsetzen werde, dass in Brandenburg keine Modellvorhaben zu Apotheken-Impfungen stattfinden werden. Sorry, mein liebes Tagebuch, da ist das Arzt-Apotheker-Duo leider irgendwie stehen geblieben. Warum will man nicht mal Modellprojekte zulassen? Einfach mal testen! Zumal die beiden Kammerpräsidenten wirklich keine stichhaltigen Argumente gegen die Modellprojekte und gegen das Impfen durch Apotheker vorgebracht haben. Schade, mein liebes Tagebuch, das wird bitter für all diejenigen Apotheker in Brandenburg, die gerne an einem zukunftsweisenden Modellprojekt fürs Impfen mitgemacht hätten. Denn die gibt es durchaus, nicht alle können ihren Kammerpräsidenten in diesem Punkt verstehen. Wenn später dann der Rest der Apothekenrepublik impft und das Impfen zum Apothekenalltag gehört, werden die Brandenburger einiges nachzuholen haben.
Ups, ein Miniwunder: Der GKV-Spitzenverband kann sich vorstellen, dass Apotheker für Mehrarbeit, die durch die Lieferengpässe entstehen, extra vergütet werden. Mein liebes Tagebuch, bevor wir jetzt alle unsere Augen reiben und vor Freude auf die Tische springen: So eine Extra-Vergütung wollen natürlich nicht die Kassen selbst bezahlen, nein, nein. Die Vergütung sollte vielmehr aus dem Geldtopf kommen, in den die Hersteller einzahlen müssen, wenn sie nicht liefern können. Und so ein Gesetz, mein liebes Tagebuch, müsste die Politik erstmal durch- und umsetzen. Ich lach mich schief, auch darüber, dass der GKV-Spitzenverband in seinem Positionspapier zu den Lieferengpässen steif und fest behauptet, dass die Engpässe mitnichten an den Rabattverträgen liegen. Wörtlich heißt es da: „Rabattverträge haben jedoch keine ursächliche Wirkung auf Lieferengpässe und führen gerade nicht zu einer Abhängigkeit des Marktes von nur einem Anbieter.“ Wenn man sich das im Munde zergehen lässt, mein liebes Tagebuch, dann ahnt man, dass der Kassenvorschlag mit der Extravergütung für Apotheker nicht süß schmeckt.
15 Kommentare
Richtige Fragen aufgeworfen!
von Elisabeth Thesing-Bleck am 02.12.2019 um 8:31 Uhr
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Lösungskonzept erarbeiten, um Benachrichtigung zu beseitigen
von Elisabeth Thesing-Bleck am 01.12.2019 um 18:09 Uhr
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AW: Lösungskonzept erarbeiten, um
von Karl Friedrich Müller am 01.12.2019 um 19:06 Uhr
AW: "Benachteiligung beseitigen": Ja warum eigentlich nicht?
von Wolfgang Müller am 01.12.2019 um 23:25 Uhr
AW: Lösungskonzept erarbeiten
von Dr. Radman am 01.12.2019 um 23:28 Uhr
Grundgesetz, Verfassung, Einigkeit und Recht und Freiheit; LmaA = Lächle mehr als Andere
von Bernd Jas am 01.12.2019 um 17:04 Uhr
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Anbindung von DocMorris an die TI
von Karl Friedrich Müller am 01.12.2019 um 13:56 Uhr
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Republik DocMo
von Dr. Radman am 01.12.2019 um 13:03 Uhr
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Strafzahlungen aufgrund von Nichtverfügbarkeit
von Uwe Hüsgen am 01.12.2019 um 11:28 Uhr
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Lauter Stuss
von Karl Friedrich Müller am 01.12.2019 um 10:21 Uhr
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AW: Lauter Stuss
von Karl Friedrich Müller am 01.12.2019 um 11:36 Uhr
Sonderregelung im grenzüberschreitenden Gewerbegebiet Avantis
von Elisabeth Thesing-Bleck am 01.12.2019 um 9:06 Uhr
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AW: Sonderregelung
von Hermann Eiken am 01.12.2019 um 9:54 Uhr
Alles wird anders !
von Ulrich Ströh am 01.12.2019 um 8:46 Uhr
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AW: Alles wird anders
von Anita Peter am 01.12.2019 um 9:02 Uhr
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