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13. Dezember 2019
Die Politik will sich der Lieferengpässe annehmen. Neue Regelungen sollen rasch kommen und noch ins Faire-Kassenwettbewerb-Gesetz gepackt werden, das zurzeit behandelt wird. Der Bundestag hat dabei auch über die Pläne der Koalition diskutiert: Der CDU-Gesundheitspolitiker Michael Hennrich kündigte an, dass über Veränderungen an den Rabattverträge gesprochen werden müsse: Die Kriterien, nach denen Rabattverträge vergeben werden, sind zu hinterfragen, ebenso müsse man darüber nachdenken, „ob wir zur Mehrfachvergabe kommen“. Mein liebes Tagebuch, dazu sollte sich die Politik unbedingt durchringen. Wenn die Krankenkassen ihre Rabattverträge mit mehreren Herstellern abschließen müssen, ist die Chance größer, dass zumindest einer dieser Hersteller liefern kann.
Auch die ABDA begrüßt, dass nun endlich mit dem Faire-Kassenwettbewerb-Gesetz etwas gegen die Arzneimittel-Lieferengpässe getan werden soll. In ihrer Stellungnahme zu diesen Maßnahmen spricht sie u. a. einen wichtigen Punkt an, bei dem sie Nachbesserungsbedarf sieht: Die mit dem Gesetz vorgesehene Regelung, dass Apotheken bei einem Lieferengpass 24 Stunden nach der Rezeptvorlage ein wirkstoffgleiches, nicht rabattiertes Arzneimittel abgeben dürfen (das allerdings nicht teurer als das verordnete sein darf), sei zu eng gefasst. Diese Regelung sollte nach Auffassung der ABDA nicht nur auf rabattierte Arzneimittel beschränkt sein. Außerdem verschlechtere die 24-Stunden Regelung die Versorgungsmöglichkeiten eher als sie zu verbessern. Und es müsse erlaubt sein, im Interesse des Patienten auch ein teureres Präparat abzugeben. Kann man alles unterschreiben, mein liebes Tagebuch. Diese Änderungswünsche sollte die Politik unbedingt berücksichtigen, wenn sie wirklich etwas für eine verbesserte Versorgung der Patienten bei Lieferengpässen tun will. Aber auch für die Apotheken sollte die Politik etwas tun, denn die Bewältigung der Lieferengpässe ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Und der muss für die Apotheken angemessen vergütet werden, fordert die ABDA. Jawoll, mein liebes Tagebuch, fragt sich nur noch, was heißt hier „angemessen“? Da sollte die ABDA mal deutlicher werden.
Mein liebes Tagebuch, wir erinnern uns noch an das gut gemachte emotionale Video von Wort&Bild „Danke Apotheke“. Jetzt veröffentlicht Fagron, ein Hersteller von Rezeptursubstanzen, einen kurzen herzerwärmenden Videospot, produziert für die Apotheke vor Ort. Die Aussage: Man findet online nicht alles, was man braucht. Die Apotheke vor Ort hilft dagegen, und zwar sofort. Die Kernbotschaft, warum die Menschen die Apotheke vor Ort brauchen: „Damit wir Zeit für die wichtigen Dinge im Leben haben – Deine Apotheke“. Mein liebes Tagebuch, so ist es. Das tut doch wirklich wieder mal gut. Übrigens, seit Ende November sind die Winter-TV-Spots der „Apotheken Umschau“ im Fernsehen zu sehen, eine Kampagne, die die Apotheke mit all ihren wichtigen Leistungen für die Bevölkerung in den Fokus rücken soll, und die bis Ende Februar läuft. Auch der Zukunftspakt Apotheke (Noweda/Burda) startete im Oktober eine groß angelegte TV-Kampagne, um die Vorbestellplattform „Ihreapotheken.de bekannter zu machen. Mein liebes Tagebuch, diese Initiativen sind doch wirklich eine gute Sache für die Apotheke vor Ort. Sie wärmen unser arg gebeuteltes Apothekerherz. Dank an alle!
11 Kommentare
Die geditzelte Kreation der Woche
von Bernd Jas am 15.12.2019 um 21:35 Uhr
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eHBA
von Martin Lörzer am 15.12.2019 um 12:52 Uhr
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AW: eHBA
von Redaktion DAZ.online am 15.12.2019 um 15:00 Uhr
AW: eHBA
von Max Meier am 15.12.2019 um 15:31 Uhr
AW: eHBA
von Martin Lörzer am 15.12.2019 um 15:42 Uhr
AW: eHBA
von Thomas Kerlag am 15.12.2019 um 20:33 Uhr
AW: @ Thomas Kerlag
von Anita Peter am 16.12.2019 um 8:40 Uhr
Verantwortung
von Reinhard Rodiger am 15.12.2019 um 12:08 Uhr
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Wo bleibt die Bon-Pflicht und der ePBA für Politiker ...
von Christian Timme am 15.12.2019 um 10:44 Uhr
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Chance vertan
von Friedemann Ahlmeyer am 15.12.2019 um 9:57 Uhr
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von Anita Peter am 15.12.2019 um 8:38 Uhr
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