Off-Label-Use

Arzneimittelnebenwirkungen bei COVID-19: Bitte melden!

Stuttgart - 29.04.2020, 10:15 Uhr

Der Arzneimitteleinsatz rund um COVID-19 ist bislang kaum erforscht, umso wichtiger sind Nebenwirkungsmeldungen. ( r / Foto: scaliger / stock.adobe.com)

Der Arzneimitteleinsatz rund um COVID-19 ist bislang kaum erforscht, umso wichtiger sind Nebenwirkungsmeldungen. ( r / Foto: scaliger / stock.adobe.com)


Nebenwirkungen im Off-Label-Use – auch bei Aut-simile-Substitution

Der Off-Label-Use muss dabei nicht nur Arzneimittel zur Behandlung von COVID-19 betreffen – in dieser Indikation gibt es bekanntermaßen noch keine zugelassenen Arzneimittel. Auch wenn es im Rahmen aktueller Arzneimittelengpässe (in der Folge der Corona-Pandemie) in der Apotheke zur Aut-simile-Substitution kommt, kann es zum Off-Label-Use kommen. Unter den dazu von der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker am vergangenen Dienstag veröffentlichten Äquivalenzdosistabellen steht deshalb auch ein Disclaimer, in dem es unter anderem heißt: „Vor (off label!) Anwendung der einzelnen Arzneistoffe sollte eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung, auch auf Basis der jeweils aktuellen Fachinformation erfolgen.“ 

Nur wenn kein wirkstoffgleiches Präparat verfügbar oder lieferbar ist, kann entsprechend der SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung, nach Rücksprache mit dem verordnenden Arzt, ein pharmakologisch-therapeutisch vergleichbares Arzneimittel abgegeben werden (Aut-simile-Substitution). 

Mögliche Wechselwirkungen

Auch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat einen Leitfaden veröffentlicht, der sich mit den genannten Herausforderungen der COVID-19-Pandemie beschäftigt: „Reporting suspected side effects of medicines in patients with COVID-19.“ Der EMA geht es auch darum, dass das Verständnis des neuen Virus noch unvollständig ist, auch was mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten, die Patienten möglicherweise einnehmen, angehe. 

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Durch die Meldung vermuteter Nebenwirkungen von Arzneimitteln, die im Rahmen von COVID-19 eingesetzt werden, könnten wertvolle Erkenntnisse gesammelt werden, für Entscheidungen über den sicheren und wirksamen Einsatz von Arzneimitteln im Laufe der Pandemie. Die Informationen würden zu dem Wissen beitragen, das derzeit durch klinische Studien und andere Studien generiert wird.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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