DAZ.online: Welche strukturellen Änderungen wünschen Sie sich denn im Apothekenmarkt?
Stoff-Ahnis: Aufgabe von Apothekerinnen und Apothekern ist es, Menschen pharmazeutisch zu beraten und sie mit Arzneimitteln zu versorgen. Das ist das Ziel. Darauf müssen die Marktregulierungen ausgerichtet sein. Sofern eine Regelung keinen Nutzen für die Arzneimittelversorgung hat, sollte sie hinterfragt werden. Ich denke da z. B. an die technischen Anforderungen an Apotheken, um Rezepturen herzustellen. Derzeit muss jede Apotheke diese technischen Voraussetzungen besitzen, um Rezepturen zu produzieren – egal, ob diese Leistungen erbracht werden oder nicht. Keine Einbuße für die Versorgung wäre es, wenn Apotheken nur noch absichern müssen, dass innerhalb einer angemessenen Zeit jede patientenindividuelle Rezeptur beschafft werden kann. Kleinere Apotheken könnten dann auf die individuelle Ausstattung für einen schlecht ausgelasteten Technikbereich verzichten und gemeinsame Labore betreiben. Dort könnten patientenindividuelle Rezepturen u. U. mit geringerem Aufwand und vielleicht sogar in besserer Qualität hergestellt werden. Außerdem würden die Fixkosten für die Apotheken sinken bei gleichbleibender – ja vielleicht sogar besserer – Versorgung der Patientinnen und Patienten. Meines Erachtens eine Win-Win-Situation.
DAZ.online: Was macht dann der Patient, der in eine solche, verkleinerte Apotheke kommt und sieht, dass seine gewünschte Rezeptur dort nicht hergestellt wird? Muss er oder sie dann mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ins nächste Dorf fahren?
Stoff-Ahnis: XXX
DAZ.online: Kommen wir zum Thema Versandhandel. Wie sind die Apotheker aus Ihrer Sicht im Wettbewerb mit dem Versand aufgestellt? Sollten die Vor-Ort-Apotheken ihr Angebot aus Ihrer Sicht umstrukturieren, damit sie mit dem Versand mithalten können?
Stoff-Ahnis: Betrachtet man die Anbieterseite lässt sich feststellen, der Versandhandel von Arzneimitteln wird nicht nur aus dem Ausland betrieben. Auch deutsche Vor-Ort-Apotheken sind dabei. Er ist also kein „Fremdkörper“, sondern Teil des Geschäftsmodells von Vor-Ort-Apotheken, die diesen Weg als wirtschaftliche Chance für sich identifiziert haben. Zugleich hat der Versandhandel mit etwa einem Prozent nur einen kleinen Anteil am gesamten GKV-Arzneimittel-Umsatz. Unserer Analyse nach ist er auch nicht durch das recht offensive Werben für Boni substantiell gewachsen. Schaut man andererseits danach, welchen Versorgungsweg die Bevölkerung nutzt, ist der Versandhandel bei Arzneimitteln neben der Vor-Ort-Apotheke nicht mehr wegzudenken. Menschen entscheiden sich für die Option, die ihrer Lebenssituation am ehesten entspricht.
Und diese Ausrichtung an den Patientenbedürfnissen muss natürlich auch die Maßgabe für die Vor-Ort-Apotheke sein. Ich bin mir sicher, dass Botendienste sowie auch die – leider sehr eingeschränkte – Versorgung durch Abgabestellen, die Attraktivität der Vor-Ort-Apotheke stärken werden. Neue Geschäftsmodelle sind keine Bedrohung, sondern eine Chance für Apotheken.
13 Kommentare
Kehren neue Besen wirklich besser?
von Heiko Barz am 06.05.2020 um 20:41 Uhr
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AW: Kehren neue Besen wirklich besser ...
von Christian Timme am 07.05.2020 um 10:09 Uhr
Miteinander reden
von Hubert Kaps am 06.05.2020 um 12:44 Uhr
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Nach 300 Tagen nur 75% ... sieht nach Lieferengpass aus ...
von Christian Timme am 06.05.2020 um 11:22 Uhr
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Beitragstransfer ins Ausland
von RB am 06.05.2020 um 11:03 Uhr
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Löschung durch die Daz
von Conny am 06.05.2020 um 10:35 Uhr
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AW: Löschung durch die Daz
von G. Schultheiss am 06.05.2020 um 15:33 Uhr
Neue Konzepte
von Anita Peter am 06.05.2020 um 9:07 Uhr
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AW: Neue Konzepte
von Wolf am 06.05.2020 um 11:11 Uhr
AW: Einsparungen
von Mathias Mallach am 06.05.2020 um 11:36 Uhr
AW: Es ist Falsch und Lüge!
von Thomas Brongkoll am 06.05.2020 um 12:21 Uhr
AW: Neue Konzepte
von pille62 am 06.05.2020 um 13:59 Uhr
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