Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

20.12.2020, 07:29 Uhr

Maskenausgabe mit dem Bundesdatenschutzbeauftragten – oh du fröhliche! (Foto: Alex Schelbert)

Maskenausgabe mit dem Bundesdatenschutzbeauftragten – oh du fröhliche! (Foto: Alex Schelbert)


16. Dezember 2020

Für unsere Bundeskanzlerin „klappt die Maskenabgabe im Großen und Ganzen mit wenigen Ausnahmen sehr gut“. Sie verteidigt die Hauruck-Aktion in einer Fragestunde im Bundestag: „Wir haben uns für dieses Angebot entschieden, weil es machbar war“, sagte sie. „Wir standen vor der Entscheidung, jetzt vor Weihnachten nichts zu tun oder dies zu tun.“ Wo sich die Kanzlerin in der Fragestunde ein wenig verhedderte: Sie meinte, dass im neuen Jahr die Masken verschickt würden. Aber nein, korrigierte dann im Nachhinein das Bundesgesundheitsministerium, es bleibt dabei: „Die Apotheken werden auch im kommenden Jahr eine begrenzte Zahl von FFP2-Masken an über 60-Jährige, sowie an Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen oder Risikoschwangerschaften ausgeben. Verschickt werden müssen die Masken nicht. Vielmehr verschicken die Krankenkassen die Berechtigungsscheine.“ Ja, mein liebes Tagebuch, ab 6. Januar gibt’s für die Berechtigten dann die Masken nur auf Bezugsschein und gegen einen Obulus von zwei Euro. Ach, und ab dieser zweiten Phase sind dann übrigens auch unsere lieben EU-Versandhäuser dabei.

 

Keine schlechte Idee: Der Zukunftspakt Apotheke bietet auf seiner Plattform ia.de einen zusätzlichen Service für Risikogruppen an: Anspruchsberechtigte können online ihre kostenlosen Schutzmasken vorbestellen und in der Vor-Ort-Apotheke abholen. Im Prinzip läuft das für die Kunden ab wie bei einer Arzneimittel-Vorbestellung. Und es hat den Vorteil für die Kunden, dass sie keine unnötigen Apothekenbesuche machen müssen und sich Ansteckungsgefahren aussetzen. Als Apotheke bekommt man den Überblick, wer die Masken schon hat und wer noch nicht. Und so nebenbei wird der Kunde – falls er es bisher noch nicht nutzte – mit dem Vorbestellportal vertraut gemacht.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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11 Kommentare

FFP2 Maskenausgabe

von Ralf Eschmann am 01.01.2021 um 13:12 Uhr

Als Bürgerin im Alter von 72 Jahren ist meine Frau laut Verordnung zum Anspruch auf Schutzmasken des Bundesministeriums für Gesundheit berechtigt, in der örtlichen Apotheke 3 Stück FFP2-Masken zu empfangen. Nach dem Verordnungs-Text des Ministeriums, der uns vorliegt, erhalten Personen im Alter ab 60 Jahren diese Masken gegen Vorlage des Personalausweises.
Personen im Alter unter 60 Jahren, die an einer der aufgelisteten Krankheiten leiden, erhalten ebenfalls Schutzmasken, wenn sie das Vorliegen einer dieser Krankheiten durch eine Eigenauskunft bestätigen.
Soweit die Regelung des Bundesministeriums.

In unserer örtlichen Apotheke, der Steinachapotheke in Abtsteinach (Hessen), wurde meiner Frau heute der Erhalt der Schutzmasken gegen Vorlage des Personalausweises verwehrt. Eine Ausgabe könne nur erfolgen, so der Leiter, wenn sie eine Selbstauskunft unterschreiben würde, in der sie bestätigen würde, dass sie an einer der aufgelisteten Krankheiten leide. Da bei ihr aber glücklicherweise keine dieser Krankheiten vorliegt und da sie ja nachweislich das Alter von 60 Jahren überschritten hat und im Übrigen dem Personal persönlich und gemäß Kundenkartei bekannt ist, hat sie eine Unterschrift auf dem vorgelegten Formular und damit die Bestätigung vorliegender Krankheiten verweigert und damit auf den Erhalt der Schutzmasken verzichtet.
Eine Ausgabe der 3 Schutzmasken gegen Vorlage des Personalausweises entsprechend der Verordnung des Bundesministeriums wurde vom Leiter der Apotheke abgelehnt. Eine von meiner Frau vorgeschlagene einfache Empfangsbestätigung über 3 Schutzmasken war offenbar nicht möglich.
In der daraus sich entwickelnden Diskussion erklärte eine Dame noch, meine Frau sei in Abtsteinach die einzige Person, die das Formular nicht unterschreiben wolle.
Daraus müssen wir jetzt entnehmen, dass in Abtsteinach ein großer Teil der Personen, die ihre Schutzmasken empfangen wollten, auf dem vorgelegten Formular falsche Aussagen unterschrieben haben, nämlich über das Vorliegen von Krankheiten, die nicht vorhanden sind. Nach dem Datenschutzhinweis auf dem Formular können die so unterschriebenen Aussagen bis zum Jahre 2024 aufbewahrt werden.

Wir vermuten, dass hier ein verfahrensmäßiges Miss- oder Unverständnis vorliegt, das dringend Aufklärung erfordert.

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2020

von Dr.Diefenbach am 20.12.2020 um 10:53 Uhr

--.ist nun anders als Alles vorher. Das wissen wir inzwischen .Da bleibt MIR zu sagen:Danke Herr Ditzel und dem gesamten Team:Schöne Weihnachten für Sie und Ihre Familie(n) ,ein gutes neues Jahr 2o21 ,danke dass Sie auch bis heute mit dem Tagebuch "durchhalten" und uns mit jeder Menge Informationen versorgen.Die Hoffnung, dass aus dem ABDA Haus neue Impulse kommen??!!Die nehme ich mal mit über Silvester...

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AW: 2020

von Christian Giese am 20.12.2020 um 11:27 Uhr

da ja diesmal alles anders, als Alles vorher, schliessen wir uns den Wünschen Herrn Dr. Diefenbachs einfach an.
Was wir uns insbesondere wünschen würden?

" Raus aus der ewigen Verteidigungshaltung.
Sagen, was gut ist an unserem Beruf für´s Gemeinwohl! "

Verteilungsprobleme

von Karl Friedrich Müller am 20.12.2020 um 10:34 Uhr

wenn wir die Schnäppchenjäger, die bei den Versendern kaufen, mit versorgen sollen, ist das nicht richtig, insbesondere, wenn die Versender dann ab Januar auch liefern dürfen.
Es ist auch nicht richtig, dass sich nicht so wenig Kollegen einfach nicht beteiligen, einer äußert sich gar öffentlich in der Zeitung, dass er "da nicht mitmache". Wenn ich dort auch erfahre, dass von 6 Apotheken nur 2 Masken abgeben. Nicht in meiner Stadt, Gott sei Dank.
Dennoch habe ich schon wieder Horror vor morgen. Es ist zu viel und ungerecht. Reiche Leute, die zwar formal Anspruch haben, holen die Masken und ich soll Personen abweisen, die noch nicht 60, schwer krank sind, aber nicht eine der genannten Indikationen erfüllen? Ich habe in den paar Tagen das errechnete Kontingent schon fast abgegeben. Und nun? Auch Priorisieren? Wie denn? Oder einfach so viele Masken abgeben, bis es unter dem Strich auf null rausgeht? Also quasi eine Kostenerstattung wie so oft bei uns? (will ich ehrlicherweise nicht, kann aber sein, dass ich mich dazu genötigt fühle. Eine Wahnsinnsarbeit für nichts?)
Es kommen Leute, denen man schon ansieht, dass die Masken nie getragen werden. Also werden die für Andere geholt oder in einer Schublade deponiert. dreckige Alltagsmasken, Nasenrausgucker, grünstichige OP oder sogar FFP2 Masken...mit der Frage, wie oft wiederverwendbar... seufz
Das Problem der Vergütung der Apotheken, die Altenheime versorgen, wurde ja schon angesprochen.
Ich mag nicht mehr. Ich hoffe, dass es mit der Verteilung der Coupons oder wie man das nennen will, besser wird.

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FFP2

von Dr. Radman am 20.12.2020 um 9:16 Uhr

Die Honorierung der Maskenverteilung ist nicht fair verlaufen.Es gibt Apotheken mit unzähligen Pflegeheimen und Pflegediensteinrichtungen, die überdurchschnittlich viel RX -Arzneimittel verbrauchen, aber nur wenig Publikumsverkehr haben. Selbst wenn diese Apotheken Masken an Heimbewohnern verteilen würden, ist der Aufwand und die Kosten vergleichsweise gering im Vergleich zu den Apotheken mit hohem Publikumsverkehr.

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AW: FFP2

von Friedemann Ahlmeyer am 20.12.2020 um 11:23 Uhr

Also ich betreue Altenheime und selbstverständlich haben die von mir betreuten Leute ALLE ihre drei Masken erhalten. Sie haben Recht, dass dafür der Aufwand geringer als bei Einzelabgabe ist, ABER dafür war der Aufwand bei Belieferung der Medikamente im 3. Quartal entsprechend höher. Insofern kann ich Ihr Gejammer an dieser Stelle nicht teilen.

Maskentheater

von Ulrich Ströh am 20.12.2020 um 8:53 Uhr

Die Aufregung um den Ablauf der Maskenabgabe in unseren Apotheken erschließt sich mir nicht.
Wir leben aktuell in besonderen Zeiten...

Die Alternative wäre die Abgabe der Masken über DM und Rossmann gewesen.

Die beiden hätten es gerne gemacht.

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Masken-Theater

von Rudi Renn am 20.12.2020 um 8:46 Uhr

Das nun thematisierte Datenschutz-Problem finde ich geradezu lächerlich. Das Schlimmste an dieser Jens-Spahn-Aktion waren für mich nicht die schikanösen Formalitäten („Kundenkarten-Antrag“, „Rabatt-Gutschein“, „Einverständniserklärung zur Datenspeicherung für die Kundendatei und zur Datenweitergabe“, „Eigenerklärung zum Bezug von Schutzmasken“ - während parallel mein Personalausweis abgetippt wurde). Viel ärgerlicher waren die dadurch bedingten Wartezeiten draußen in der Schlange sowie drinnen Intensität und Dauer des persönlichen Kontaktes. Einem größeren Infektionsrisiko war ich während dieser Pandemie wohl noch nicht ausgesetzt. Um dies zu vermeiden hätten die Masken an 60+Berechtigte unbürokratisch an einen gesonderten Stand – im Vorübergehen im Freien – ausgegeben werden können. Stattdessen erscheinen die Begründung zum Lockdown und die Realität der Maskenausgabe als unerträglicher Widerspruch.

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AW: Masken-Theater

von A.Crantz am 20.12.2020 um 9:15 Uhr

Es ist eigentlich ganz einfach: wir haben einen VW-Camper mit Standheizung angemietet, haben mit der Polizei Standortfragen geklärt und verteilen nun draußen mit Distanz von unserem Eingang. Alle Abstände sind gewahrt und die Ansteckungsgefahr an der frischen Luft ist auf ein Minimum reduziert.
Auch für uns war von Anfang an die Trennung von Tagesgeschäft und Maskenvergabe der Knackpunkt der Aufgabe.

AW: Masken-Theater

von Frank Haetmann am 20.12.2020 um 9:40 Uhr

Den ganzen bürokratischen Unsinn brauchen Sie doch gar nicht zu machen. Gut Tag , Bitteschön, Danke , einen schönen Tag noch. Geht natürlich nur wenn man Masken hat und nicht zu den Schnarchaporhekern gehört. Ganz zu schweigen von den einfach keinen Maskenbesteller, die auf Kosten der Kollegen das Geld absahnen. Habe alleine zwei der der assozialen Kollegen der Kammer gemeldet.

AW: Masken-Theater

von Carmen Haimerl am 20.12.2020 um 11:07 Uhr

Frank,Conny, Ebert, Hartmann

Reicht doch eigentlich wenn man unter einem Namen schreibt.

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