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21. Januar 2021
Die Kritik um Spahns nationales Gesundheitsportal, das in Zusammenarbeit mit Google läuft, reißt nicht ab. Mein liebes Tagebuch, was hat sich wohl Spahn dabei gedacht, sein Informationsportal zu Arzneimitteln so in den Vordergrund zu stellen, als seien die Infos dort der Weisheit letzter Schluss? Wer eine von inzwischen 160 Krankheiten googelt, zu denen das Portal Informationen bereithält, soll über einen prominent platzierten Kasten (Google sei Dank) direkt auf die vom BMG betriebene Seite gelotst werden. Das Portal will die Bürger:innen in Deutschland „schnell, zentral, verlässlich, werbefrei und gut verständlich über alle Themen rund um Gesundheit und Pflege“ informieren. Das ist natürlich für Verlage, die seriöse Infos im Netz haben, ein Affront. Aber auch bei den Arzneimittel-Herstellern kommt das gar nicht gut an. Der BAH fragt da zurecht: „Auf welcher Grundlage wird eine nationale Gesundheitsinformation durch den Staat vorrangig angeboten?“ Der Herstellerverband ist der Ansicht: „Die zentrale und pauschale Gesundheitsinformation – insbesondere die Nennung von Therapieempfehlungen – durch das Nationale Gesundheitsportal steht im Widerspruch zu einer patientenindividuellen Information und Beratung durch die Fachkreise auf Basis derer Fachgesellschaften.“ Außerdem fehle der Verweis auf die Beratung in der Apotheke und überhaupt könne es durch ein solches Portal zu Wettbewerbsverzerrungen kommen. Mein liebes Tagebuch, wir haben und hatten keinen Mangel an seriösen Infos. So ein Portal braucht es nicht.
Sicher nicht für alle oder jede Apotheke geeignet: die Durchführung von Antigen-Schnelltests auf SARS-CoV-2. Aber mittlerweile gibt es bereits einige Apotheken, die testen. Ja, es erfordert eine vorherige Schulung der Personen, die den Nasen-Rachen-Abstrich vornehmen, man braucht eine gewisse Organisationsstruktur (Anmeldung, Ergebnismitteilung, Meldung an die Behörde) und man braucht einen geeigneten Raum. Ein Kollege aus Gütersloh, Dr. Olaf Elsner, ist auf ein Testzelt aufmerksam geworden, das er in Südtirol entdeckt hat. Er hat’s bestellt, außerdem eine eigene Internetseite für Test-Infos und die Anmeldung eingerichtet und ein Software-Programm für die Benachrichtigung der getesteten Personen installiert. Ich habe mich mit ihm über seine Initiative und seine Erfahrungen mit dem Testangebot, das er mit weiteren Apotheken gemeinsam anbietet, gesprochen. Den Podcast finden Sie hier.
4 Kommentare
Kausalitäten berücksichtigen
von Reinhard Rodiger am 24.01.2021 um 16:48 Uhr
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Wiederholungsrezepte
von Gregor Huesmann am 24.01.2021 um 12:34 Uhr
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Digital überall?
von Dr.Diefenbach am 24.01.2021 um 11:53 Uhr
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Impfprioisierung ohne Vakzine ... typisch Spahn oder nur des Ende vom Anfang? ...
von Christian Timme am 24.01.2021 um 8:42 Uhr
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