Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

24.01.2021, 07:30 Uhr

Diese Woche: Apothekers auf dem Weg zum Masken- und Digitalexperten. (Foto: Alex Schelbert) 

Diese Woche: Apothekers auf dem Weg zum Masken- und Digitalexperten. (Foto: Alex Schelbert) 


21. Januar 2021

Die Kritik um Spahns nationales Gesundheitsportal, das in Zusammenarbeit mit Google läuft, reißt nicht ab. Mein liebes Tagebuch, was hat sich wohl Spahn dabei gedacht, sein Informationsportal zu Arzneimitteln so in den Vordergrund zu stellen, als seien die Infos dort der Weisheit letzter Schluss? Wer eine von inzwischen 160 Krankheiten googelt, zu denen das Portal Informationen bereithält, soll über einen prominent platzierten Kasten (Google sei Dank) direkt auf die vom BMG betriebene Seite gelotst werden. Das Portal will die Bürger:innen in Deutschland „schnell, zentral, verlässlich, werbefrei und gut verständlich über alle Themen rund um Gesundheit und Pflege“ informieren. Das ist natürlich für Verlage, die seriöse Infos im Netz haben, ein Affront. Aber auch bei den Arzneimittel-Herstellern kommt das gar nicht gut an. Der BAH fragt da zurecht: „Auf welcher Grundlage wird eine nationale Gesundheitsinformation durch den Staat vorrangig angeboten?“ Der Herstellerverband ist der Ansicht: „Die zentrale und pauschale Gesundheitsinformation – insbesondere die Nennung von Therapieempfehlungen – durch das Nationale Gesundheitsportal steht im Widerspruch zu einer patientenindividuellen Information und Beratung durch die Fachkreise auf Basis derer Fachgesellschaften.“ Außerdem fehle der Verweis auf die Beratung in der Apotheke und überhaupt könne es durch ein solches Portal zu Wettbewerbsverzerrungen kommen. Mein liebes Tagebuch, wir haben und hatten keinen Mangel an seriösen Infos. So ein Portal braucht es nicht.

 

Sicher nicht für alle oder jede Apotheke geeignet: die Durchführung von Antigen-Schnelltests auf SARS-CoV-2. Aber mittlerweile gibt es bereits einige Apotheken, die testen. Ja, es erfordert eine vorherige Schulung der Personen, die den Nasen-Rachen-Abstrich vornehmen, man braucht eine gewisse Organisationsstruktur (Anmeldung, Ergebnismitteilung, Meldung an die Behörde) und man braucht einen geeigneten Raum. Ein Kollege aus Gütersloh, Dr. Olaf Elsner, ist auf ein Testzelt aufmerksam geworden, das er in Südtirol entdeckt hat. Er hat’s bestellt, außerdem eine eigene Internetseite für Test-Infos und die Anmeldung eingerichtet und ein Software-Programm für die Benachrichtigung der getesteten Personen installiert. Ich habe mich mit ihm über seine Initiative und seine Erfahrungen mit dem Testangebot, das er mit weiteren Apotheken gemeinsam anbietet, gesprochen. Den Podcast finden Sie hier.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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4 Kommentare

Kausalitäten berücksichtigen

von Reinhard Rodiger am 24.01.2021 um 16:48 Uhr

Das Auffälligste ist, dass die entscheidenden Kausalbezüge nicht berücksichtigt werden:

- Für die Preisgestaltung ist die Auslieferung an die
Marktmechanismen schuld, nicht nur die Einzelnen,die
davon Gebrauch machen.

- Wiederholungsrezepte wird es nicht geben, weil die Ärzte
dabei zuviel verlieren oder

- Wiederholungsrezepte wird es geben, weil sie auf e-Rezept-
Basis das Zukunftsparadies für den Hollandversand sind.

- Die Berücksichtigung unserer Honorarnotwendigkeiten ist
direkt proportional zur Nachweisintensität unseres Nutzens.


- Die neue Dienstleistung QT-Life wird sich mit einem ähnlichen? Apple-Program (Applewatch) auseinandersetzen müssen und mit den erstatteten Kosten.Die Regie hat ein Datenfirma mit strategischen Absichten.

Wo sind die Antworten ist die Frage, die sich stellt. Jetzt ist die Zeit dafür, bald nicht mehr.

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Wiederholungsrezepte

von Gregor Huesmann am 24.01.2021 um 12:34 Uhr

Die Argumente der KV sind doch alle vorgeschoben. In Wirklichkeit geht es ums liebe Geld. Ich bin bei der Barmer versichert und habe mir nun mal die Abrechnungen meiner Ärzte angesehen. Für einmal Rezeptausstellen - sonst nichts gewollte, den Arzt nicht einmal gesehen - berechnet dieser der BEK zwischen 35 und 45 Euro. Da wäre ich als Arzt auch gegen Wiederholungsrezepte.

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Digital überall?

von Dr.Diefenbach am 24.01.2021 um 11:53 Uhr

Es stellt sich beim Bearbeiten der ganzen Literatur und der ganzen Infos die Frage,OB eigentlich ausser der Digitalwelt noch irgendetwas anderes zählt im Apothekenwesen?Es geht ja bloss noch um Logistik,Masken,Strukturen um sich irgendwie Marktvorteile zu verschaffen:Von Wissenschaft liest man in den Zusammenfassungen kaum noch,WEIL dies alles durch KI-Denke,Automatismen und immer globalere rein wirtschaftlich ausgerichtete Perspektiven abgelöst ist/wird,Immer neue Modelle,Konnektoren,Server, Identity-Provider,jetzt ein ja sicher sinnvolles QT-Life-Projekt,neue Modelle werden wöchentlich präsentiert ,.WAS hört man zB über Securpharm.Effizienzen?Mittlerweile ein IT-saurier!!Es sind noch nicht einmal die Zugangsausweise richtig am Laufen,teuer genug,da rückt schon das Modell 2025 in Sichtweite.Übrigens rege ich mal ein WORDING..... an, das alle diese wundervollen Fremdbegriffe katalogisiert.Das Ding muss aber zumindest monatlich aktualisiert werden.Stellt sich die Frage,wie die BASICS,also der Umgang mit unseren Patienten und Kunden in der maskenfreien Zeit, die dann zur Makelzeit werden dürfte,auf Dauer noch genug Substanz beinhalten?!Denn wenn diese Prozesse wie HOME DELIVERY ohne grosse CONSULTATION ,dafür externen PERSONAL TRAINERN,auch dem Papier 2030(PAPIER!!) jeden Rang ablaufen.:DANN ,das sieht man ja an den Entwicklungen, gibt es absehbar PERSONAL PHARMACIES erst ab mindestens drei bis vier Betrieben.Was vielerorts Probleme,auf die ICH hier nicht eingehe, aufwerfen dürfte.Wie die Zukunft aussieht,erfährt der Bürger gerade in einigen Parteiprogrammen.Da wird alles NUR noch von zu Hause geregelt, in den Städten gibt es SMART BENCHES und zur Versorgung trägt PLATOONING bei.Ob das allein selig macht?Ich stelle auch mal die Frage,OB die Schöpfer der ganzen Begriffe eigentlich selbst in der Lage sind das WORDING dem Betrachter zu erklären.Digital ist eben NICHT alles.

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Impfprioisierung ohne Vakzine ... typisch Spahn oder nur des Ende vom Anfang? ...

von Christian Timme am 24.01.2021 um 8:42 Uhr

Bankkaufmann müsste man sein ... da lernt man wenigstens das systematische Chaos gleich im Großformat. Erst der Deutschland-Test und jetzt auch EU-weit ... Spahn "liefert" ... und der Rest darf "springen" ...

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