SARS-CoV-2-Varianten

Deltakron – Omikrons und Deltas neues Sorgenkind?

Düsseldorf - 23.03.2022, 16:45 Uhr

Kommt mit Deltakron der Wolf (Delta) im Schafspelz (Omikron)? Aktuell scheint „Deltakron“ keine besondere zusätzliche Gefahr darzustellen. Doch weitere Varianten sind wahrscheinlich. (c / Symbolbild: Yingyaipumi / AdobeStock)

Kommt mit Deltakron der Wolf (Delta) im Schafspelz (Omikron)? Aktuell scheint „Deltakron“ keine besondere zusätzliche Gefahr darzustellen. Doch weitere Varianten sind wahrscheinlich. (c / Symbolbild: Yingyaipumi / AdobeStock)


Die Variante B.1.640 und umstrittene Forscher aus Frankreich

Im Übrigen gibt es neben den beiden VOC Delta und Omikron unter den für die WHO bemerkenswerten Varianten noch einen weiteren Vertreter. In der Liste der VUM findet sich neben XD noch die Variante B.1.640, welche im Januar Schlagzeilen machte und sich ebenfalls in Frankreich fand – bei Reisenden aus Kamerun.

Sowohl XD als auch B.1.640 sind in jedem Fall in die Listung der WHO der Varianten unter Beobachtung aufgenommen. Jedoch ist bemerkenswert, dass hinter beiden Veröffentlichungen auf dem nicht Peer-reviewten Medrxiv-Portal die gleichen umstrittenen französischen Forscher-Teams stecken. Insbesondere der an den Arbeiten zu „Deltamikron“ und „B.1.640“ beteiligte Forscher Didier Raoult gilt als umstritten, wie das Faktenfinder-Team der Tagesschau bereits im Januar nach der B.1.640-Aufregung festgehalten hatte: Der Forscher genießt demnach insbesondere unter Corona-Leugnern „Kult-Status“ und hat besonders im Zusammenhang mit COVID-19 etliches an zweifelhafter Forschung auch an Patienten fabriziert. Unter anderem verabreichte er das vorgeblich als COVID-19-Mittel wirksame Malaria-Medikament Hydroxychloroquin.

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Bleibt also festzuhalten: SARS-CoV-2 ändert sich auf vielfältige Art und Weise, sowohl durch Mutation als auch durch Rekombination. Aktuell scheint „Deltakron“ keine besondere zusätzliche Gefahr darzustellen, und Omikron beherrscht noch mit seinen Subtypen BA.1 und BA.2 das Pandemiegeschehen. (Wahrscheinlich wird der noch etwas ansteckendere BA.2-Typ bald BA.1 verdrängen, vermuten Forscher). In Zukunft dürften aber neue Varianten – ob durch Mutation oder Rekombination – mit neuen Eigenschaften auftreten.



Volker Budinger, Diplom-Biologe, freier Journalist
redaktion@daz.online


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