Lieferengpässe

Infektionslage bei Atemwegserkrankungen derzeit auf „üblichem Niveau“

Berlin - 11.10.2023, 16:45 Uhr

Wird es in diesem Jahr zu starken Infektionswellen kommen? (Foto: imago images / Pond5 Images)

Wird es in diesem Jahr zu starken Infektionswellen kommen? (Foto: imago images / Pond5 Images)


Wie heftig die Lieferengpässe in diesem Jahr sein werden, hängt auch damit zusammen, wie sie die Infektionslage entwickelt. Derzeit liege sie bei Atemwegserkrankungen auf dem „üblichen niedrigen Niveau“, heißt es von der Bundesregierung.

Es geht die Angst um, dass es auch in diesem Herbst und Winter in einem solchen Ausmaß Lieferengpässe bei Arzneimitteln geben könnte, wie im vergangenen Jahr. Ende August hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) den Pharmagroßhandel gebeten, die Bevorratung zu intensivieren – der winkte ab: Bereits jetzt sei die Situation „äußerst prekär“.

Mitte September dann erklärte Lauterbach bei einer Pressekonferenz, man sei in diesem Jahr „deutlich besser aufgestellt“ als noch im vergangenen. Die Pharmaindustrie arbeite rund um die Uhr und am Limit. Er rief dazu auf, „Hamsterkäufe“ zu vermeiden. Anfang Oktober sagte der Gesundheitsminister dann bei einer Pressekonferenz aber, man werde auch in diesem Jahr mit Lieferengpässen „kämpfen müssen“.

Inwieweit das nun der Fall ist, wird auch davon abhängen, wie sich die Infektionslage entwickelt. Bei Atemwegserkrankungen befindet diese sich derzeit laut Bundesregierung auf einem für die Jahreszeit „üblichen niedrigen Niveau“. Das erklärte Gesundheits-Staatssekretär Edgar Franke (SPD) an diesem Mittwoch im Gesundheitsausschuss. Infektionswellen von RSV, SARS-CoV-2 oder Influenza seien möglich, aber nicht vorherzusehen.

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So liege beispielsweise die Sieben-Tage-Inzidenz für Corona derzeit bei elf Fällen auf 100.000 Einwohner. Im Vorjahr waren es 714 im selben Zeitraum. Allerdings müsse mit einer gewissen Dunkelziffer gerechnet werden, so Franke. Die Hospitalisierung liege bei 2,6 Fällen auf 100.000 Einwohner.

Der Bund stellt dem Staatssekretär zufolge für die Impfsaison 2023/24 voraussichtlich knapp 14 Millionen COVID-19-Impfdosen für Personen über 12 Jahren zur Verfügung. Die Zahl der Impfdosen für Kinder von 5 bis 11 Jahren liege bei 300.000, für Kleinkinder bei 200.000. Es handle sich um den an die Variante XBB.1.5 angepassten Impfstoff. Zudem wies Franke darauf hin, dass mehrere Unternehmen an einem Kombinationsimpfstoff gegen Grippe und COVID-19 arbeiteten.


Matthias Köhler, DAZ-Redakteur
redaktion@daz.online


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