Schnelltest-Zelt hält Wettertest nicht stand

mp | Für etwas mehr Gewissheit in der Pandemie könnten die Bewohner des Stuttgarter Stadtteils Feuerbach ein Schnelltest-Angebot gut gebrauchen. So war der Gedanke von Dr. Petra und Eugen Steinbeck, Inhaber der Alten Apotheke in Feuerbach Mitte März. Schnell folgten Taten, um ein solches Angebot auf die ­Beine zu stellen. Der Betriebsarzt der Apotheke schulte am 26. März die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nun musste ein Ort für die Testungen gefunden werden. Die Idee: Bereits 2014 hatte ein lokaler Orchesterverein den Steinbecks für eine Podiumsdiskussion ein großes Zelt bereitgestellt. Genau jenes ­würde sich ideal für die Testungen eignen, vorausgesetzt es würde ­weiterhin so frühlingshaft bleiben: Denn die ­Außentemperatur muss mindestens 15°C betragen, um ­sicherzugehen, dass Testergebnisse nicht verfälscht werden.

Am Dienstag nach den Schulungen fragte die Apotheke für das Zelt an. Einen Tag später stand es bereits im Hinterhof der Alten Apotheke, gleich neben der alten Fachwerk-Scheune (siehe Foto). Daraufhin entwickelten die Steinbecks über Ostern zusammen mit dem Betriebsarzt das Testkonzept. Besonders wichtig war ihnen, das Kontaminationsrisiko für das Apothekenteam so gering wie möglich zu halten. Daher legten sie z. B. auf eine Schutzausrüstung großen Wert und beschränkten die Kontaktzeiten zu den Getesteten auf ein Minimum. Immer zwei Mitarbeiter sollten im Zelt bereitstehen, um Abstriche von den Testpersonen zu nehmen. ­Eigentlich hätte es direkt losgehen können, doch am Dienstag nach ­Ostern kam die üble Über­raschung: Der Wind musste das Zelt über Nacht gehoben haben; es lag eine Autolänge vom ursprünglichen Standort entfernt auf der Seite. ­Planen waren beim Fall zerrissen und das Gestänge stark beschädigt worden. Aber die Steinbecks lassen sich durch solche Vorfälle nicht entmutigen. Schon bald werden sie eine Alternative gefunden haben, um den Feuerbachern doch noch Testungen anbieten zu können.