Kongresse

Alles hat seinen Preis

Was hält unser Solidarprinzip aus?

Foto: DAZ/ck

ck | Im Zusammenhang mit den –meist sehr hochpreisigen – Arzneimitteln für neuartige Therapien muss man auch die Frage der Finanzierung stellen, wie Prof. Dr. Thomas Klingebiel vom Verein Hilfe für krebskranke Kinder e. V. (Frankfurt/Main) betonte. In unserem Krankenversicherungssystem mit Solidaritätsprinzip sollte uns bewusst sein, dass die Preisgestaltung nicht nur auf Herstellungs- und Entwicklungskosten beruhe, sondern auch auf Argumenta­tionsgeschick der Hersteller. Ja, somatische Gentherapien und Zelltherapien besitzen ein hohes therapeutisches Potenzial für Krankheiten, die sehr früh im Leben beginnen, bisher nicht behandelbar sind oder bei denen aktuelle Therapien nicht ausreichend wirken. Insbesondere Kinder mit mehrfach rezidivierter oder refraktärer akuter lymphatischer Leukämie profitieren von CAR-T-Zelltherapeutika. Aber kann sich eine Gesellschaft eine „Zwei-Millionen-Dollar-Spritze“ für ein krankes Kind leisten? Mit den Grenzen der kollektiven Finanzierungsbereitschaft hat sich 2011 der Deutsche Ethikrat auseinandergesetzt. Aus seiner Sicht ist es wichtig, Priorisierung, Rationa­lisierung und Rationierung offen zu thematisieren. Und notwendige Rationierungsentscheidungen sollten nicht an den einzelnen Arzt oder gar die einzelne Pflegekraft delegiert werden, so der Ethikrat in seinem Bericht, den Klingebiel vorstellte: Leistungs­beschränkungen sollten klar benannt werden, die Gesellschaft müsse sich einlassen auf das Problem der Verteilung knapper Ressourcen im Gesundheitswesen, betonte er. |

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