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Europa, Deine Apotheken – Großbritannien
Zwischen Staatsversorgung und einem Markt ohne Regeln
Wie in einem Gesundheitssystem absolute staatliche Kontrolle und komplette Deregulierung einiger Marktbereiche aufeinander prallen können, zeigt das Beispiel Großbritannien.
Einerseits besitzen die Briten eines der am stärksten kontrollierten Krankenversicherungssysteme Europas. Gleichzeitig lassen sie multinationale Gesundheitskonzerne an der Versorgung entscheidend mitwirken. Trotzdem herrschen Zustände, die sich Friedemann Schmidt und Fritz Becker seit Jahren wünschen.
Der britische National Health Service (NHS) ist eines der staatlichen Krankenversicherungssysteme in Europa, das fast ausschließlich steuerfinanziert ist. Jedes der zum Vereinigten Königreich gehörenden Länder hat einen eigenen NHS, wobei die Systeme in Wales, Schottland und Nordirland dem englischen NHS ähneln. Trotzdem können die Landesparlamente in London, Edinburgh, Cardiff und Belfast wichtige strukturelle und finanzielle Fragen über ihre Krankenversicherungssysteme selbst entscheiden.
Die Verteilung der Gelder an die Leistungserbringer wird aber dezentral in regionalen Gremien ausgehandelt. In England gibt es beispielsweise regionale Unterbehörden des NHS (Clinical Commissioning Groups), die über die Verteilung der Gelder entscheiden. Diese Gremien funktionieren ähnlich wie hierzulande der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), in dem Vertreter der Leistungserbringer und der Versicherer zusammenkommen, um über die Erstattungsfähigkeit von Leistungen zu entscheiden.
1 Kommentar
Wirklichkeit
von Reinhard Rodiger am 28.12.2016 um 15:56 Uhr
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