Studie der Uni Bielefeld

Apotheker fördern Gesundheitskompetenz

Berlin - 10.04.2017, 07:00 Uhr

Wichtiger Ansprechpartner: Eine Studie der Uni Bielefeld belegt, dass Apotheker für ihre Patienten eine wichtige und qualitativ verlässliche Informationsquelle sind. (Foto: ABDA)

Wichtiger Ansprechpartner: Eine Studie der Uni Bielefeld belegt, dass Apotheker für ihre Patienten eine wichtige und qualitativ verlässliche Informationsquelle sind. (Foto: ABDA)


Apotheker sind verlässliche Informationsquelle

Dabei sind die Mediziner immer noch die wichtigste Informationsquelle für die Bevölkerung. 80 Prozent der Befragten geben an, sich bei Bedarf an Informationen über körperliche Beschwerden und Krankheiten an ihren Hausarzt zu wenden. Fachärzte folgen mit rund 37 Prozent. An dritter Stelle nannten 30 Prozent der Befragten die eigene Familie, es folgt das Internet mit etwa 25 Prozent, knapp dahinter kommen die Apotheker mit rund 24 Prozent.

Außerdem wollten die Forscher herausfinden, wie verständlich die gesundheitsrelevanten Informationen sind, die die Bevölkerung aus den verschiedensten Quellen bezieht, und ob sich die Befragten schon einmal schlecht informiert fühlten. Dabei fällt zunächst auf, dass Ärzte und Apotheker die besten „Verständlichkeits-Werte“ in der Bevölkerung genießen. Auf die Frage „Fällt es Ihnen schwer, die Anweisungen Ihres Apothekers oder Arztes zur Einnahme verschriebener Medikamente zu verstehen?“ antworteten nur 9 Prozent der Befragten, dass sie damit Probleme hatten. Wie wichtig die „Erklär-Funktion“ der Apotheker ist, belegt auch ein anderer Wert, nach dem mehr als 42 Prozent der Bevölkerung Packungsbeilagen von Medikamenten ohne Erklärung nicht verstehen.

Für die Apotheker ist auch ein anderer Wert erfreulich, der sich um die Verständlichkeit der gesundheitsrelevanten Informationen dreht. Die Forscher wollten wissen, bei welcher Informationsquelle sich die Befragten schon einmal falsch informiert fühlten. Die Apotheker rangieren hier deutlich hinter den Krankenkassen und Ärzten. Mehr als 40 Prozent der Umfrageteilnehmer erklärten, dass sie im vergangenen Jahr mindestens einmal falsch von der Kasse informiert wurden. Bei den Ärzten lag dieser Wert bei etwa einem Drittel. Bei den Apothekern gaben rund 22 Prozent der Befragten an, schon schlecht informiert worden zu sein. Besser schnitten nur Gesundheitsämter und Beratungsstellen ab. Außerdem stellen die Studienautoren fest: „Interessant ist, dass Apotheker und andere Gesundheitsprofessionen offenbar etwas besser in der Lage sind, Sachverhalte für Menschen mit geringer Gesundheitskompetenz zu erklären. Denn hier ist der Anteil von Menschen mit eingeschränkter Gesundheitskompetenz, die Erklärungen als unverständlich empfinden, geringer.“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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