- DAZ.online
- News
- 08.09.2019
- Debatte & Meinung
- Mein liebes Tagebuch
Wow, welch eine Welle der Begeisterung fürs Rx-Versandverbot hat die Bundesländer erfasst! Der Gesundheitsausschuss des Bundesrats ist sich einig: Eine echte Gleichpreisigkeit gibt es nur mit dem Rx-Versandverbot! In der Tat, mein liebes Tagebuch, die von Spahn vorgesehene Verschiebung des Rx-Boni-Verbots ins Sozialgesetz ist nur eine morsche Krücke, die nicht halten wird. Schade nur, dass die ABDA das Rx-Versandverbot schon abgehakt hat und meint, wir hätten keine besseren politischen Alternativen als diese Apothekenreform – es hätte ja noch schlimmer kommen können. Warum hat man so rasch aufgegeben?
2. September 2019
Auf Bayern ist Verlass, mein liebes Tagebuch, genauer, auf Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Sie hat Widerstand angekündigt bei Spahns Apothekenreform, und das gleich bei zwei wichtigen Punkten. Die von Spahn geplante Überführung der Rx-Preisbindung ins Sozialrecht gefällt der bayerischen Gesundheitsministerin so gar nicht, weil dadurch der PKV-Markt nicht betroffen ist. D.h., letztlich wird dadurch keine echte Gleichpreisigkeit von Rx-Arzneimitteln für GKV- und PKV-Versicherte hergestellt. Was ja auch ein Unding ist! Der Sprengstoff, der darin für unser Preissystem liegt, ist so offensichtlich – das schreit zum Himmel. Und so setzt sich Huml nach wie vor für ein Rx-Versandverbot ein. Nur ein solches Verbot „wäre eine rechtsklare Lösung, um die Gleichpreisigkeit von Arzneimitteln in Deutschland sicherzustellen und die wirtschaftliche Benachteiligung inländischer öffentlicher Vor-Ort-Apotheken zu beenden“, macht Huml deutlich. Und ein weiterer Punkt stößt bei Bayerns Gesundheitsministerin auf ausdrückliches Missfallen: Der Gesetzentwurf zur Apothekenreform sieht vor, dass Versender unter bestimmten Bedingungen Abgabeautomaten betreiben dürfen. Mein liebes Tagebuch, geht’s noch? Das muss aus dem Gesetzentwurf gestrichen werden! Huml dazu: „Diese Regelung wird abgelehnt, da so die genannten Auswüchse und entsprechende Geschäftsmodelle, die zur Verdrängung der Apotheke vor Ort führen, nicht verhindert, sondern ermöglicht werden würden.“ Recht hat sie! Aber leider sind bei der Apothekenreform die Eingriffsrechte der Bundesländer begrenzt. Der Bundesrat wird zwar gehört und kann Einspruch einlegen, dieser Einspruch kann im Bundestag allerdings überstimmt werden. Mein liebes Tagebuch, hoffen wir, dass sich auch noch weitere Bundesländer den Äußerungen von Huml anschließen.
4 Kommentare
Klempner in weißen Kitteln ... same procedure as every year ...
von Christian Timme am 09.09.2019 um 7:37 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Botendienst erleichtern ?
von gabriela aures am 08.09.2019 um 10:18 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Guten Morgen ,meine Lieben,
von gabriela aures am 08.09.2019 um 10:02 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
?
von Anita Peter am 08.09.2019 um 8:13 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.