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18. September 2019
Immer wieder schön, immer wieder nett: Gesundheitspolitiker verschiedener Bundesländer melden sich zu Wort, um für das Rx-Versandverbot zu werben, ja, um es als unverzichtbar herauszustellen. In dieser Woche: Brandenburgs Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij (Die Linke), sie fordert „ein deutlicheres Bekenntnis zum Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln“. Denn: „Verschreibungspflichtige Medikamente eignen sich einfach nicht für die Schnäppchenjagd im Internet. Im Mittelpunkt muss immer das Patientenwohl stehen. Und das gewährleisten die Vor-Ort-Apotheken mit ihrer kompetenten Beratung am besten.“ Danke für die Unterstützung, Frau Karawanskij. Allein, auch hier: Gut gemeint, aber fürs RxVV wird auch das nicht reichen. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass sich das RxVV im Plenum des Bundesrats durchsetzen wird - es müssten alle Länder einheitlich abstimmen. Mein liebes Tagebuch, soviel Einigkeit wird’s im Bundesrat nicht geben, wenn man an die Länder denkt, in denen die FDP- oder die Grünen mitregieren. Was die Apothekenreform insgesamt betrifft, so sieht die brandenburgische Gesundheitsministerin auch hier viele positive Ansätze, die Vor-Ort-Apotheken zu stärken. Als besondere Pluspunkte sieht sie beispielsweise die pharmazeutischen Dienstleistungen, das Modell Grippeschutzimpfungen und die Neuregelungen zum Botendienst.
Wieder ein Schrittchen weiter zum E-Rezept: Der Deutsche Apothekerverband (DAV) soll eine neue gemeinnützige Gesellschaft (gGmbH) gründen für den Betrieb der WebApp fürs E-Rezept – das hat die Mitgliederversammlung des DAV beschlossen. Sinn dieser gGmbH ist es, die WebApp so zu betreiben, dass der Transportweg des E-Rezeptes diskriminierungs-, werbe- und kostenfrei bleibt. Da die gGmbH die Gemeinnützigkeit erfüllt, werden Gewinne nur für den angegebenen gemeinnützigen Zweck verwendet. Die WebApp soll Ende dieses oder Anfang des nächsten Jahres online gehen. Mehr als 10.000 Apotheken haben sich bereits registriert. Mein liebes Tagebuch, liest sich vernünftig und richtig. Ein Wettstreit von Apps bringt hier nichts, eine bundeseinheitliche und übersichtlich Lösung stellt die Patientensouveränität und den Datenschutz sicher. So, und nun muss es rasch weitergehen. Wann die gGmbH ihre Arbeit aufnimmt, war noch nicht zu erfahren.
Bei der PTA-Ausbildungsreform knirscht es noch zwischen BMG und ABDA. Zwar ist man sich herzenseinig, dass die Ausbildung nicht auf drei Jahre verlängert werden soll, was die Apothekengewerkschaft Adexa und der PTA-Berufsverband BVpta schmerzlich beklagen. Dagegen dürfte es im Gegenzug Adexa und BVpta freuen, dass das BMG den PTA mehr Kompetenzen geben will: Unter bestimmten Voraussetzungen sollen PTA auch unbeaufsichtigt bestimmte pharmazeutische Tätigkeiten durchführen dürfen. PTA sollen z. B. auch Verschreibungen „in eigener Verantwortung“ abzeichnen dürfen, ohne sie dem Apotheker vorgelegt zu haben. Oje, die ABDA jammert da schon rum, das ginge ja gar nicht. Und ups, mein liebes Tagebuch, auch so mancher traditioneller Apotheker schluckt da erstmal. Vermutlich sieht man da schon so manche PTA kompetenzmäßig dem Apotheker auf die Pelle zu rücken. Aber gemacht, mein liebes Tagebuch, liest man sich die Anforderungen durch, die die Reform an die PTA stellt, die das dürfen soll, und steht man dem normalen Apothekenalltag realistisch gegenüber, dann kann man durchaus geneigt sein, das eine gute PTA das dürfen soll. Die ABDA will da aber nicht mitziehen „aus Gründen der Arzneimitteltherapiesicherheit und damit der Patientensicherheit“. Aber vermutlich spürt sie, dass Spahn das durchsetzen will und lenkt ein: Sollte der Gesetzgeber nicht umzustimmen sein, so müsse es zumindest zusätzliche Ausnahmen für den Aufsichtsverzicht geben. Und lässt einige Arzneimittelgruppen wissen, die eine PTA nicht unbeaufsichtigt abgeben dürfe. Mein liebes Tagebuch, liest man sich diese Auflistung durch, kann man einen Haken dran machen – das wäre in der Tat ein vernünftiger Kompromiss.
14 Kommentare
RX-Versandverbot
von Dr. Radman am 22.09.2019 um 12:12 Uhr
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Unschuldig
von Bernd jas am 22.09.2019 um 11:35 Uhr
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AW: Unschuldig
von DAZ.online am 22.09.2019 um 14:31 Uhr
Europarecht nur da wo abkassiert werden kann
von Bernd Jas am 22.09.2019 um 11:32 Uhr
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Quadratur des Kreises oder Danaergeschenk ...
von Christian Timme am 22.09.2019 um 9:33 Uhr
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Schmidt
von Conny am 22.09.2019 um 9:23 Uhr
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Falsch
von Anita Peter am 22.09.2019 um 8:33 Uhr
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AW: Falsch
von Karl Friedrich Müller am 22.09.2019 um 8:51 Uhr
Boniverbot mit Dienstleistungen
von Ulrich Ströh am 22.09.2019 um 8:33 Uhr
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AW: Boniverbot mit Dienstleistungen
von Anita Peter am 22.09.2019 um 8:42 Uhr
AW: Boniverbot mit Dienstleistungen
von Dirk Krüger am 23.09.2019 um 8:32 Uhr
Digitalisierung
von Karl Friedrich Müller am 22.09.2019 um 8:31 Uhr
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AW: Digitalisierung
von Felix Maertin am 22.09.2019 um 15:34 Uhr
AW: Digitalisierung und andere Bauernfängerei
von Bernd Jas am 22.09.2019 um 16:01 Uhr
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