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Andere Regeln für das Gesundheitswesen?
Der bestimmungsgemäße Einsatz von Visieren – allerdings in Verbindung mit Atemschutz – ist laut RKI insbesondere in aerosolproduzierenden Situationen in Einrichtungen des Gesundheitswesens als Teil der persönlichen Schutzausrüstung weiterhin zu empfehlen. Ebenso bleibe es natürlich jedem Bürger frei, ein Visier zu tragen, wenn er aus medizinischen oder anderen triftigen Gründen keine MNB tragen kann. So könne man zeigen, dass man die derzeit getroffenen Maßnahmen für die Bevölkerung unterstützt und dadurch einen „vielleicht auch nur minimalen“ Beitrag leisten.
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Zum Tragen jagen
Apothekerin Monika Knobloch-Schröder aus der Aegidius-Apotheke im baden-württembergischen Leimen schrieb in einem „Plädoyer für das Tragen einer Maske“, das sie an die DAZ-Redaktion gerichtet hat (DAZ 21/2020): „Ich verstehe das Problem nicht, das viele Kollegen mit dem Mundschutztragen haben. Wir wollen doch alle, dass sich das Coronavirus so wenig wie möglich verbreitet. Da es in den meisten Fällen über Tröpfchen geht, hilft der Mundschutz dagegen.“ Sie stellt die Frage: „In welcher Apotheke kann ein Abstand zu den Kollegen von 1,5 Metern eingehalten werden?“ In ihrem Betrieb sei das nicht der Fall. „Und so tragen wir ihn.“ Der noch vor Wochen herrschende Maskenmangel sei überstanden. Deshalb könne man die Masken auch häufig genug wechseln. „Wenn etwas sinnvoll ist, dann sollte man es auch tun“, schließt Knobloch-Schröder ihr Plädoyer ab. Beim Mundschutz-Tragen ginge es darum, die Mitmenschen vor den eigenen Keimen zu schützen, und nicht umgekehrt. „Das scheinen noch nicht alle verstanden zu haben“, meint die Apothekerin.
„Aus unserer Sicht sollten die mittlerweile überall eingesetzten Plexiglasscheiben nicht als alleiniger Schutz angesehen werden, sondern vielmehr in Kombination mit Masken genutzt werden“, erklärte auch Apotheker Sven Seißelberg vom Vorstand der AG KatPharm der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) gegenüber der DAZ (DAZ 21/2020). „Optimal ist sicherlich der Einsatz von FFP2-Masken. Hier ist jedoch neben den Kosten auch die Belastung des Personals am höchsten. Wir halten daher auch den Einsatz eines Mund-Nasen-Schutzes und sogenannter Community-Masken für ausreichend.“ Ein Visier wird nicht als mögliche Option genannt.
2 Kommentare
Visier
von Margot Scholz am 09.06.2020 um 16:10 Uhr
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AW: Visier
von Frank Dengler am 11.06.2020 um 3:48 Uhr
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