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Zuckersüßes Beratungswissen – Teil 11
Milchzucker – ein Enzym sorgt für Toleranz
Auch temporärer Lactasemangel möglich
Der genetisch bedingte, sogenannte primäre Lactasemangel, ist keine Krankheit und auch nicht behandelbar. Die als Nahrungsergänzungsmittel im Handel erhältlichen Lactase-Tabletten versprechen zwar Unterstützung bei der Verdauung von Milchzucker. Ihre Wirkung ist aber wissenschaftlich nicht belegt und eher zweifelhaft.
Ein Lactasemangel kann jedoch auch sekundär auftreten, das heißt im Zusammenhang oder als Folge einer entzündlichen oder bakteriellen Darmerkrankung. Die geschädigte Darmschleimhaut ist nicht in der Lage, das Enzym Lactase in ausreichender Menge zu produzieren. Hier ist zunächst eine ärztliche Diagnose und anschließend eine zielgerichtete antientzündliche und/oder antibiotische Therapie angezeigt. Nach erfolgreicher Behandlung kommt die Lactase-Produktion wieder in Gang und die Milchzucker-Unverträglichkeitssymptome verschwinden.
Lactasemangel bei Babys
Extrem selten ist ein im Säuglingsalter diagnostizierter absoluter Lactasemangel infolge eines Gendefekts. Es handelt sich um eine Erbkrankheit, die meist sofort nach der Geburt erkannt wird und strenge diätetische Maßnahmen erfordert.
Da die Lactasebildung im Dünndarm des ungeborenen Kindes erst in der 35. Schwangerschaftswoche einsetzt, haben auch Frühgeborene in der Regel Probleme, Muttermilch zu verdauen, weil sie den darin enthaltenen Milchzucker noch nicht aufspalten können.
Was tun bei Verdacht?
Wer eine Lactose-Intoleranz vermutet, sollte zunächst einige Tage konsequent auf lactosehaltige Produkte verzichten und sich genau beobachten. Achtung, Milchzucker kann auch in industriell hergestellten Lebensmitteln enthalten sein, bei denen man es nicht vermutet (siehe weiter unten). Wenn die Beschwerden verschwunden sind, können nach und nach wieder kleine Mengen an Milchprodukten gegessen werden. Am besten ist es, ein Ernährungstagebuch zu führen und/oder alle seine Speisen zu fotografieren und so zu dokumentieren. Durch sorgfältiges Beobachten lässt sich die individuelle Verträglichkeit einzelner Produkte herausfinden. Schlimmstenfalls muss ein Produkt völlig vom Speiseplan verschwinden.
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Die Verträglichkeit hängt auch von der Konsistenz (flüssig, fest) und den Begleitstoffen ab. Flüssigkeiten fordern den Darm stärker heraus als feste Substanzen, die eine längere Verweildauer im Magen-Darm-Trakt haben. Je fetthaltiger eine Speise ist, umso länger dauert in der Regel die Verdauung und umso mehr Zeit hat der Dünndarm, enzymatisch aktiv zu werden.
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