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Schlimme Woche: Ein Corona-Lockdown steht bevor. Und der Bundestag verabschiedete das Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetz (VOASG) – nun steht fest: Es wird kein Rx-Versandverbot geben. Stattdessen: eine Gleichpreisigkeit light. Die EU-Versender laufen sich bereits warm, um gegen das Boni-Verbot des VOASG zu klagen. Und während die ABDA noch immer auf ihrem geheimen Dienstleistungskatalog sitzt, macht sich die Politik schon mal Gedanken, welche Dienstleistungen da wohl kommen mögen und was Apothekers da machen sollten. Weiterhin schlimm: Beim AvP-Desaster bewegt sich wenig bis nichts.
26. Oktober 2020
Wahlkampf bei Apothekers. Nein, nicht wirklich. Wer ab kommenden Jahr an der Spitze unserer ABDA steht, ist so gut wie ausgemacht – fehlt nur noch das Abnicken der einzigen Kandidatin als ABDA-Präsidentin (Gabriele Overwiening) und des einzigen Kandidaten für den Chefposten des Deutschen Apothekerverbands (Thomas Dittrich). Das Procedere nennt man in ABDA-Kreisen auch Wahl – es wird Ende November, Anfang Dezember stattfinden. Ein klein bisschen spannend bleibt es bei der Besetzung der insgesamt fünf Ämter des geschäftsführenden Vorstands der Bundesapothekerkammer (Präsident, Vize und drei Beisitzer). Hier treten mittlerweile sieben Bewerber*innen an, zwei werden also nicht zum Zuge kommen. Bisher hat sich Thomas Benkert als Präsident empfohlen und Ursula Funke als seine Vize. Kurz darauf hat auch Dr. Kerstin Kemmritz ihren Hut für den Vize-Posten in den Ring geworfen. Und nun werden dem Vernehmen nach noch Dr. Hanns Müller und Dr. Georg Engel sowie Kai-Peter Siemsen und Dr. Armin Hoffmann antreten – wer für welchen Posten zum Zuge kommt, wird man dann sehen.
In der letzten Woche sprach die DAZ bereits mit Ursula Funke, der hessischen Kammerpräsidentin, in dieser Woche mit Dr. Kerstin Kemmritz, der Berliner Kammerpräsidentin, die sich beide für den Vizeposten bewerben. Und so sieht Kerstin Kemmritz die Stelle als BAK-Vizepräsidentin, wenn Sie gewählt wird. Sie möchte gerne den großen Wandel, eingeleitet durch die Digitalisierung und die kommenden Dienstleistungen, mitgestalten und sich hier einbringen. Auch wenn ihr der Ruf vorauseilt, eine „Protest-Apothekerin“ zu sein: Kemmritz selbst sieht sich da eher als „eine leidenschaftliche Apothekerin mit Herz und Verstand, die gerne Fragen stellt, aber genauso gerne auch nach Antworten und pragmatischen Lösungen sucht“. Ihre Bewerbung zur Vizepräsidentin der BAK möchte sie nicht als „Kampfkandidatur“ verstanden wissen, sie möchte damit eher ein bisschen frischen Wind ins Etablierte bringen. Also, keine Revolution, sie will ihre Leidenschaft für die Pharmazie in die Arbeit der BAK einbringen. Aber dennoch, sie sieht auch Verbesserungsbedarf, z. B. bei der Zusammenarbeit zwischen der BAK mit ihrer pharmazeutisch-fachlichen Expertise und dem Deutschen Apothekerverband (DAV) mit seiner wirtschaftlichen Kompetenz. Sie kann sich z. B. vorstellen: Die BAK entwickelt einen Dienstleistungskatalog und der DAV klebt seine Preisetiketten drauf. Überhaupt pharmazeutische Dienstleistungen – sie kann nicht verstehen, dass die ABDA mit ihrem Dienstleistungskatalog nicht aus der Deckung kommt. Was Kemmritz auch möchte: die Nachwuchsapotheker stärker in die BAK-Arbeit einbinden. Und was die Grippeschutzimpfung in Berlin betrifft, so hat die Kammer ihre Hausaufgaben gemacht, die Modellprojekte könnten starten, wenn, ja wenn ein Vertrag mit den Kassen ausgehandelt wäre. Das liegt leider nicht in der Zuständigkeit der Kammer. Jetzt hofft Kemmritz, dass „jemand“ die Kammer als Kooperationspartner für die Schulungen wählt. Mein liebes Tagebuch, wie wär’s, wenn sich da der Verband mal stark macht?
10 Kommentare
Aufwachen
von Reinhard Rodiger am 01.11.2020 um 20:07 Uhr
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Wette machen?
von Bernd Jas am 01.11.2020 um 13:55 Uhr
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Eigentum an den Rezepturkunden
von Josef Giesing am 01.11.2020 um 11:58 Uhr
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Scham
von Reinhard Rodiger am 01.11.2020 um 11:57 Uhr
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Tagebuch: Abschnitt RXVV
von Heiko Barz am 01.11.2020 um 11:26 Uhr
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AW: Tagebuch: Abschnitt RXVV
von Dr.Diefenbach am 01.11.2020 um 12:11 Uhr
Ganz einfach
von Karl Friedrich Müller am 01.11.2020 um 8:14 Uhr
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AW: Ganz einfach ... nicht studieren ... Apo kann doch jeder Politiker.
von Christain Timme am 01.11.2020 um 8:50 Uhr
AW: Ganz einfach
von Karl Friedrich Müller am 01.11.2020 um 10:32 Uhr
AW: Ganz einfach
von Thomas Kerlag am 01.11.2020 um 19:43 Uhr
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