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29. Oktober 2020
Die Plattform-Landschaft schläft nicht, Treiber ist die Digitalisierung und hier vor allem das E-Rezept. Der Zukunftspakt Apotheke, eine Initiative von Noweda, Hubert Burda Media, Pharma Privat und Apostore sowie seit Kurzem auch der Compu Group Medical, meldet, dass nun das Apothekenrechenzentrum ARZ Haan diesem Pakt beigetreten ist. Wie es in der Meldung heißt, „erweitert die Zusammenarbeit die Kompetenzen des Zukunftspakts und wird zur Entwicklung neuer Angebote und Lösungen beitragen, die Apotheken in Zeiten der Digitalisierung des Gesundheitswesens nachhaltig stärken“. Ja, mein liebes Tagebuch, man darf gespannt sein, was sich daraus noch konkret entwickelt und was es der Apotheke bringt. Immerhin, der Zukunftspakt hat bereits mit „IhreApotheken.de“ eine Vorbestell-Plattform für Vor-Ort-Apotheken am Laufen. Und ja, es ist „die erste Vorbestellplattform von Vor-Ort-Apotheken, die bundesweit flächendeckend funktioniert“, heißt es auf der Internetseite. Das ist ein Vorsprung.
Auch wenn unsere ABDA die in ihrem inneren Zirkel ausbaldowerten pharmazeutischen Dienstleistungen geheimzuhalten versucht, angeblich damit sie von der GKV nicht zerfleddert werden – es schützt nicht davor, dass alle Welt schon ihre eigenen Vorstellungen diskutiert, was zum Teufel solche Dienstleistungen denn sein mögen und was man darunter verstehen möchte. Und nicht selten fällt da z. B. unseren Gesundheitspolitikern das Schlagwort des Medikationsmanagements ein. Der CDU-Politiker Michael Hennrich allerdings bringt gerade dieses Medikationsmanagement nicht unbedingt mit einer pharmazeutischen Dienstleistung zusammen – in einer vom Pharmagroßhändler Gehe ausgerichteten Diskussionsrunde fragt er sich, ob das nicht eher eine Künstliche Intelligenz übernehmen könnte. Doch davon hält die pflegepolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Kordula Schulz-Asche, gar nichts. Gerade das Medikationsmanagement sei eine persönliche Beratungsleistung mit hohem Aufwand, sagt sie. Und überhaupt möchte sie mehr die heilberufliche Kompetenz des Apothekers stärken. Sie kann sich z. B. die Follow-up-Beratung der Patienten, also auch Patientenschulungen vorstellen. Auch die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag, Christine Aschenberg-Dugnus, kann sich vorstellen, dass sich die Apothekers auf diesen Gebieten mehr engagieren, sie möchte auch den Honorartopf dafür aufstocken. Mein liebes Tagebuch, an solchen Aussagen merkt man, dass die Politik durchaus offen ist für mehr honorierte pharmazeutische Kompetenz. Umso unverständlicher, dass sich die ABDA da nicht öffnet, die pharmazeutischen Dienstleistungen darstellt und die Diskussion dazu aufgreift. Es ist und bleibt diese typische ABDA-Bunkermentalität – Transparenz und Offenheit sieht anders aus, ganz anders!
10 Kommentare
Aufwachen
von Reinhard Rodiger am 01.11.2020 um 20:07 Uhr
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Wette machen?
von Bernd Jas am 01.11.2020 um 13:55 Uhr
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Eigentum an den Rezepturkunden
von Josef Giesing am 01.11.2020 um 11:58 Uhr
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Scham
von Reinhard Rodiger am 01.11.2020 um 11:57 Uhr
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Tagebuch: Abschnitt RXVV
von Heiko Barz am 01.11.2020 um 11:26 Uhr
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AW: Tagebuch: Abschnitt RXVV
von Dr.Diefenbach am 01.11.2020 um 12:11 Uhr
Ganz einfach
von Karl Friedrich Müller am 01.11.2020 um 8:14 Uhr
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AW: Ganz einfach ... nicht studieren ... Apo kann doch jeder Politiker.
von Christain Timme am 01.11.2020 um 8:50 Uhr
AW: Ganz einfach
von Karl Friedrich Müller am 01.11.2020 um 10:32 Uhr
AW: Ganz einfach
von Thomas Kerlag am 01.11.2020 um 19:43 Uhr
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