Diabetesprogression bei „Gesunden“ noch deutlicher
Bei den Statin-Anwender:innen war die Wahrscheinlichkeit einer Diabetes-Progression in der primären Auswertung gegenüber der Vergleichsgruppe schließlich signifikant erhöht (OR, 1.37; 95 Prozent CI, 1.35-1.40):
- Die Zahl der blutzuckersenkenden Arzneimittel stieg (OR, 1,41; 95 Prozent CI, 1,38- 1,43),
- es wurde vermehrt eine Therapie mit Insulin begonnen (OR, 1,16; 95 Prozent CI, 1,12-1,19),
- eine persistierende Hyperglykämie festgestellt (OR, 1,13; 95 Prozent CI, 1,10-1,16) und
- neue Diagnosen von Ketoazidose oder unkontrolliertem Diabetes traten gehäuft auf (OR, 1,24; 95 Prozent CI, 1,19-1.30).
Es wurde sekundär auch gesondert eine „gesunde Kohorte“ mit Patient:innen ohne Komorbiditäten zu Beginn ausgewertet. Dort war die Wahrscheinlichkeit der Diabetesprogression in der sekundären Auswertung in der Statin-Gruppe gegenüber der gesamten Kohorte erhöht (OR, 1,56 vs 1,40).
Man könne die Ergebnisse der Studie in Zweifel ziehen, führen die Autor:innen selbst an, wenn man annimmt, dass die behandelnden Ärzt:innen neben der Statintherapie auch verstärkt versucht haben, einen Diabetes medikamentös zu kontrollieren – das würde jedoch nicht die häufigeren persistierenden Hyperglykämien oder Ketoazidosen erklären, da sie unter solchen Umständen eher abnehmen müssten.
Die Wissenschaft sollte sich also verstärkt der Frage widmen, wie das Risiko einer Diabetesprogression gegenüber dem kardiovaskulären Nutzen einer Statintherapie abzuwägen ist.
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