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Deutscher Ärztetag
BÄK-Präsident Reinhardt: Dispensierrecht wichtiger als impfende Apotheker
„Fragwürdig, dass Apotheken offensiv Aufgaben einer befreundeten Profession zu übernehmen“
Zu Gast in Bremen war zudem Andriy Bazylevych, Präsident der Weltföderation Ukrainischer Ärztlicher Vereinigungen. Er dankte dem deutschen Volk und der deutschen Ärzteschaft für die geleistete Hilfe. Verletzte Ukrainer seien nach Deutschland ausgeflogen, Medikamente und medizinische Geräte zur Verfügung gestellt worden. „Dafür sind wir sehr dankbar“, sagte Bazylevych und berichtete von den Zuständen in seinem Heimatland. Demnach sei das Gesundheitssystem der Ukraine seit Beginn des Krieges schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. „Die Lage ist dramatisch, hunderte Kliniken sind in unterschiedlichem Ausmaß zerstört.“ Auch medizinische Geräte seien zerstört oder gestohlen worden, bei medizinischem Personal habe es – nach dem, was bekannt sei - mindestens zwölf Todesfälle und 50 Verwundete gegeben. Dringende Operationen werden Bazylevychs Schilderungen zufolge in Luftschutzkellern oder auf Fluren durchgeführt, „Frauen bringen ihre Kinder in Kellern zur Welt“.
„Impfende Apotheker tun nicht Not“
Auch das Thema Impfen stand auf der Agenda des DÄT. BÄK-Präsident Reinhardt erklärte, Impfen sei eine ärztliche Aufgabe und es tue nicht Not, dass Apotheker ins Impfen einbezogen werden. Wichtiger wäre, Ärzten das Dispensierrecht zu übertragen, um Patient:innen etwa im Notdienst besser behandeln zu können.
Bei der KBV-Vertreterversammlung, die traditionell am Vortag des Ärztetages stattfindet, monierte KBV-Vize Stephan Hofmeister das Werben der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) für das Impfen in Apotheken: „Die ABDA behauptet immer wieder, dies wäre der Schlüssel, um die Impfquoten in Deutschland – insbesondere bei der Grippeschutzimpfung – deutlich zu steigern. Aber haben die Menschen wirklich darauf gewartet?“ Laut Hofmeister ließen Zahlen aus den bisherigen Modellregionen „arge Zweifel an der Euphorie“ aufkommen.
Ab Herbst 2022 dürfen Apotheken bundesweit Grippeschutzimpfungen durchführen. Letztendlich sei es, so Hofmeister weiter, aus berufspolitischer Sicht der Apotheken fragwürdig, offensiv Aufgaben einer befreundeten Profession zu übernehmen. „Als freie und überwiegend selbstständige Heilberufler sind Apothekerinnen und Apotheker eigentlich unsere natürlichen Verbündeten – die meisten von ihnen sehen das zum Glück genauso.“
3 Kommentare
Dispensierrecht / Homöopathie
von C.Barth am 31.05.2022 um 20:27 Uhr
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Nix gelernt
von Stefan Haydn am 31.05.2022 um 19:07 Uhr
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Dispensierrecht
von Dr. Radman am 31.05.2022 um 11:10 Uhr
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